Slalom

Das macht uns nach Slalom-Ohrfeige Hoffnung!

Nau Sport
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Österreich,

Die Schweizer Technik-Asse erleben einen enttäuschenden ersten Slalom der Saison. Am Wochenende folgt in Österreich die Chance zur Wiedergutmachung.

Loïc Meillard Slalom Levi
Loïc Meillard erlebte im Slalom in Levi einen enttäuschenden Auftakt in die Olympia-Saison. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Slalom-Saisonstart endet für die Schweiz mit einem ernüchternden Resultat.
  • Nur Vizeweltmeisterin Wendy Holdener schafft es in Levi in die Top-Ten.
  • Gelingt in Gurgl (Ö) eine Antwort? Bei Nau.ch ist man sich uneins.

Den Auftakt in den Olympia-Winter haben sich die Schweizer Slalom-Stars sicher anders vorgestellt. Bei der ersten Station in Levi (FIN) ist ein magerer achter Platz von Wendy Holdener das beste Schweizer Resultat. Bei den Männern kommt Weltmeister Loïc Meillard nicht einmal in die Top-Ten.

Ein bitteres Resultat – schliesslich stellt die Schweiz die Slalom-Weltmeister bei Frauen und Männern. Gelingt in Gurgl (Ö) am Wochenende eine Antwort? Auf der Nau.ch-Redaktion gehen die Meinungen auseinander.

Fahren die Schweizer Slalom-Asse in Gurgl (Ö) auf das Podest?

Mathias Kainz, Sportredaktor

«Man darf im Rückblick auf den Slalom-Auftakt in Levi für die Schweizer Stangentänzer getrost von einer Ohrfeige sprechen. Bei Frauen und Männern gleichermassen waren die Erwartungen zum Start der Olympia-Saison hoch – aber auch berechtigt?

Bei den Frauen stellt die Schweiz mit Camille Rast und Wendy Holdener die Weltmeisterin und die Vizeweltmeisterin. Bei den Männern führt mit Loïc Meillard ebenfalls der Weltmeister und Slalom-Weltcupzweite das Aufgebot an.

Wendy Holdener Slalom Levi
Einzig Wendy Holdener hielt in Levi im Slalom der Frauen die Schweizer Farben hoch. - keystone

Umso schmerzhafter war die Fallhöhe nach der Abfuhr im hohen finnischen Norden: Bei den Frauen landete nur Holdener als Achte in den Top-Ten.

Bei den Männern Meillard als bester Schweizer gar nur auf Platz 14. Jeweils nur drei heimische Stars waren im Slalom überhaupt im zweiten Lauf dabei.

Für sich genommen ist das Resultat eine herbe Enttäuschung – kommt aber nicht ganz aus dem Nichts: Loïc Meillard kaschierte im Vorjahr mit starken Einzelleistungen ein eher mittelmässiges Slalom-Männerteam. Bei den Frauen gilt ähnliches für Camille Rast und Wendy Holdener in einem kurios verlaufenen Disziplinen-Weltcup.

Mikaela Shiffrin
Nicht nur dank Mikaela Shiffrin sind die USA vor allem bei den Frauen bärenstark aufgestellt. - keystone

Insgesamt hat die Idee von den «grossen» Ski-Nationen Schweiz und Österreich aber langsam ausgedient. Die USA, Schweden oder Frankreich sind teilweise längst auf demselben, vereinzelt gar höherem Niveau. Das gilt nicht nur im Slalom, sondern zieht sich durch die Disziplinen und Geschlechter hindurch.

Die Ansprüche an die Schweizer Slalom-Stars waren angesichts der Vorsaison enorm hoch. Vielleicht waren sie zu hoch, vielleicht waren sie höher, als es dem tatsächlichen Niveau entspricht.

Vielleicht hat man sich angesichts der Resultate auch etwas zu sicher gewähnt. Denn die Konkurrenz schläft nicht.»

Mathias Kainz
Mathias Kainz ist Sport-Redaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Ronny Reisch, Sportredaktor

«Ja, die Resultate in Levi waren enttäuschend. Und der Slalom ist in dieser Saison eher nicht das grosse Schweizer Steckenpferd. Aber nach einem Rennen schon alle Podest-Hoffnungen zu begraben, wäre hanebüchen.

Weltmeister Loïc Meillard hat sich den Auftakt natürlich anders vorgestellt. Doch er gehört im Slalom längst zur Welt-Elite. In Gurgl ist ihm eine Antwort zuzutrauen, mit der er seine Kugel-Ambitionen ins Rollen bringt.

Auch dahinter gibt es Hoffnung: Daniel Yule zeigte heuer im ersten Levi-Lauf, wie gut er mit dem neuen Material schon zurechtkommt. Baut er darauf auf, ist ihm jederzeit ein Exploit zuzutrauen. Dazu kommt Draufgänger Tanguy Nef, der stets für eine Überraschung gut ist.

Daniel Yule
Daniel Yule ist siebenfacher Slalom-Sieger. Nach einem Ausrüster-Wechsel will er an seine alten Erfolge anknüpfen. - Keystone

Von den Slalom-Frauen forderte SRF-Experte Didier Plaschy, sie müssten «einen Gang höher schalten». Dabei fehlte Wendy Holdener in Levi weniger als eine halbe Sekunde aufs Podest. Ein Gang höher – und sie fährt dem Podest entgegen.

Unser grösster Trumpf bleibt jedoch Camille Rast – trotz Hüftproblemen. Platz 15 auf ihrem ungeliebten Levi-Hang ist kein Grund zur Sorge. Die Weltmeisterin und Vorjahres-Dritte wird in Gurgl den nächsten Schritt machen.

Camille Rast
In Levi war Camille Rast nicht zufrieden. Geht es ihr körperlich besser, gehört sie in Gurgl aber zum erweiterten Favoritenkreis. - Keystone

Und auch Mélanie Meillard sollte man nicht unterschätzen. Sie kommt aus der besten Saison ihrer Karriere; drei fünfte Plätze sind angesichts ihrer langen Knie-Leidensgeschichte beeindruckend.

Doch da ist Potenzial für noch mehr: Ein Podest wäre ihr zu wünschen. Möglicherweise sehen wir den Namen Meillard schon am Gurgl-Wochenende am Samstag (Herren) und Sonntag (Frauen) weit oben im Klassement.

Nach wie vor hat das Schweizer Slalom-Team verschiedene Trümpfe. Natürlich ist die Schweiz sehr wohl immer noch eine grosse Ski-Nation – auch im Slalom!»

Ronny Reisch
Ronny Reisch ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch

Kommentare

User #3222 (nicht angemeldet)

Der Plauderi Plaschy soll seine Slalom künste von früher anschauen. Katastrophe und heute andere urteilen

User #5406 (nicht angemeldet)

Der Plaschi der plaueri sollte man absetzen!Er der gar nichts erreicht hat sollte nicht solche aussagen machen und die Fahrer verunsichern!

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