NFL Fans freuen sich auf den Saisonstart

Mit dem 18:12-Sieg des Titelverteidigers Philadelphia Eagles gegen die Atlanta Falcons hat in der Nacht auf Freitag die neue NFL-Saison begonnen. Am heutigen Sonntag greifen auch die restlichen Teams ins Geschehen ein – zur Freude aller Football-Fans.

Letzte Saison mussten einige Star-Spieler ihre Saison frühzeitig beenden. Arizonas Running Back David Johnson verpasste quasi die ganze Spielzeit. Wenn er gesund ist, gehört er zu den Besten auf seiner Position. Gespannt darf man auch auf das Comeback von Quarterback Deshaun Watson sein. Vor seiner Knieverletzung sorgte er mit den Houston Texans richtig für Furore. Auch JJ Watt (Houston), Aaron Rodgers (Green Bay) oder Odell Beckham Jr. (New York Giants) sind wieder gesund. Doch das grösste Comeback feiert wohl Quarterback Andrew Luck (Indiannapolis). Der 28-Jährige verpasste die ganze Saison und spielte bereits einige Zeit mit einer lädierten Schulter.

Unter den Offensivspielern sticht ein Name ganz klar heraus: Saquon Barkley. Der Running Back der New York Giants dürfte die jahrelangen Laufspiel-Probleme des Teams lösen. Barkley wurde von den Giants an zweiter Stelle gedraftet, so hoch wie kein anderer Spieler auf seiner Position seit 2006. Untere den Wide Receivern dürften die Rookies Calvin Ridley (Atlanta), Anthony Miller (Chicago) und Courtland Sutton (Denver) aufblühen. Von den Quarterbacks startet lediglich Sam Darnold (New York Jets) als Starter in die neue Saison. Baker Mayfield (Cleveland), Josh Rosen (Arizona) und Josh Allen (Buffalo) müssen sich noch gedulden.

Eine wichtige Änderung betrifft die Kickoffs: Die Spieler des kickenden Teams dürfen nicht erst losrennen, sobald der Kicker das Ei mit dem Fuss berührt. Zudem müssen acht der elf Spieler der anderen Mannschaft in der Nähe der Mittellinie starten. Damit sollen heftige Kollisionen verhindert werden. Die neue Helm-Regel sorgt für weitaus mehr Diskussionen. Worum geht es? Ab dieser Saison erhalten Spieler eine 15-Yard-Strafe für folgendes Vergehen: «Das beabsichtigte Herunternehmen des Kopfes, um den Gegenspieler mit dem Helm zu treffen.» Damit soll die Gesundheit der Akteure zusätzlich geschützt werden.

Defensiv gibt es einige Kandidaten, die von Beginn weg auf sich aufmerksam machen könnten. Alllen voran Safety Derwin James (Los Angeles Chargers) und Linebacker Roquan Smith (Chicago) dürften ihre Teams stark verbessern. Auch auf Linebacker Tremaine Edwards (Buffalo) und Safety Minkah Fitzpatrick (Miami) gilt es zu achten. Linebacker Bradley Chubb dürfte bei den Denver Broncos mit Superstar Von Miller ein brutales Duo bilden.

Linebacker Shaquem Griffin wurde von den Seattle Seahawks in der fünften Runde gedraftet. Das ist an und für sich schon eine starke Leistung. Doch wirklich bemerkenswert ist, dass der 23-Jährige nur eine Hand hat. Seine linke Hand musste wegen einer Krankheit bereits früh in der Kindheit amputiert werden. Dennoch hat er es in die NFL geschafft und überzeugte in der Preseason mit starken Leistung. Weil ein Teamkollege verletzt ausfällt, darf er am Sonntag von Beginn weg spielen. Zudem wird sein Zwillingsbruder Shaquill bei Seattle ebenfalls in der Startaufstellung stehen.

Zu den heissesten Kandidaten gehören sicherlich die Los Angeles Chargers. Bereits in den letzten Jahren hatten sie ein Kader, das den Sprung hätte schaffen müssen. Doch die Chargers wurden immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Mit einem gesunden Aaron Rodgers gehören die Green Bay Packers ebenfalls zu den Playoff-Kandidaten. Falls die Texans von Verletzungen verschont bleiben, liegen die Playoffs im Bereich des Möglichen. Ebenso die New York Giants, wenn die Defensive zu alter Stärke zurückfindet.

Nebst Titelverteidiger Philadelphia und dem üblichen Verdächtigen New England sind sicherlich drei Teams hervorzuheben: Die New Orleans Saints, die Minnesota Vikings und die Los Angeles Rams. Die drei Teams verfügen sowohl über starke Offensiven als auch über starke Defensiven. Mit den Jacksonville Jaguars ist wegen der herausragenden Verteidigung ebenfalls zu rechnen. Sollte bei den Pittsburgh Steelers Le'Veon bell zurückkehren, gehören sich auch zum erweiterten Favoritenkreis.

Der Star-Running-Back ist seit geraumer Zeit am Streiken, weil er bezahlt werden will. Die Steelers haben ihm aus seiner Sicht ein zu wenig lukratives Angebot unterbreitet. Deswegen «spielt» er diese Saison unter dem sogenannten «Franchise Tag». Damit können NFL-Teams Spieler für einen bestimmten Lohn für ein Jahr unter Vertrag nehmen. Die Lohnsumme steigt dabei von Jahr zu Jahr. Bell muss spätestens in der elften Woche bei den Steelers erscheinen, ansonsten übertragt sich dieser Vertrag aufs nächste Jahr. Bis dahin wird ihm für jedes Spiel, das er verpasst, ein Teil seines Lohnes gestrichen. Ob er vor der elften Woche zurückkehrt, ist derzeit nicht klar.