Vier Spieltage vor Playoffstart kristallisieren sich zwei Favoriten im MVP-Rennen heraus. Für beide wäre es historisch, ein Dritter träumt von Trophäe Nummer 2.
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Wer wird Nachfolger von Patrick Mahomes als MVP in der NFL? - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Ende der Regular-Season kürt die Associated Press den wertvollsten Spieler der NFL.
  • Aktuell haben Brock Purdy (49ers) und Dak Prescott (Cowboys) die grössten Chancen.
  • Auch 2019-MVP Lamar Jackson (Ravens) ist noch im Rennen.

Aaron Rodgers und Patrick Mahomes haben die vergangenen drei MVP-Auszeichnungen unter sich ausgemacht. Heuer werden es wohl andere sein, die um den glorreichen Titel des wertvollsten Spielers der NFL buhlen.

Eines ist jetzt schon klar: Nicht-Quarterbacks wie Christian McCaffrey und Tyreek Hill – der immerhin die 2000-Receiving-Yards-Marke brechen könnte – werden wohl kaum den Hauch einer Chance haben. Stattdessen wird die Associated Press die Auszeichnung auch in diesem Jahr mit grosser Wahrscheinlichkeit an einen Quarterback vergeben.

Wer soll den Titel als NFL-MVP holen?

Aktuell machen zwei NFC-Quarterbacks das Rennen: Während sich ihre Teams um den ersten Platz in der Konferenz duellieren, liefern sich Dak Prescott und Brock Purdy ein hochspannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die MVP-Trophäe. 2019-Titelträger Lamar Jackson liegt ihnen dicht auf den Fersen.

Dak Prescott auf der Pole-Position

1993 sahnte Runningback Emmit Smith als letzter und einziger Cowboys-Spieler die MVP-Trophäe ab. 30 Jahre später hat Dak Prescott gute Chancen, diese Flaute zu beenden. Bei den US-Wettbüros vor Woche 14 noch auf Platz zwei, steht er nun nach der Gala gegen die Eagles auf der Pole-Position im Rennen um die Auszeichnung.

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Dak Prescott, Quarterback der Dallas Cowboys, spielt eine starke Saison in der NFL. - keystone

Beim jüngsten 33-zu-13-Kantersieg gegen den Divisionsrivalen aus Philadelphia macht der 30-Jährige reichlich Werbung für seine MVP-Kampagne. Er wirft 270 Yards und zwei Touchdowns und führt sein Team souverän zum zehnten Saisonsieg.

Der 30-Jährige spielte zuletzt so befreit auf wie selten in seiner achtjährigen NFL-Karriere. Wendepunkt in einer bis dahin glanzlosen Saison von Prescott war die Niederlage in Woche 6 gegen die 49ers. Damals zog er gegen MVP-Rivalen Brock Purdy den Kürzeren: Purdy warf vier Touchdowns, Prescott derweil drei Interceptions.

Seither ist kein Quarterback besser als Dak Prescott: Seit Woche 7 wirft er 23 Touchdowns, 7 mehr als Brock Purdy. Prescotts insgesamt 28 geworfene Touchdowns sind Ligaspitze. Nun hat er das Zepter selbst in der Hand: Kann er die beeindruckende Form halten, hat er gute Karten auf den ersten Cowboys-MVP seit drei Jahrzehnten.

Vom «Mr. Irrelevant» zum «MVP»?

Die an Kitsch unübertreffbare Geschichte um den ehemaligen «Mr. Irrelevant» Brock Purdy scheint einfach kein Ende finden zu wollen. Nachdem er die San Francisco 49ers im letzten Jahr wider aller Erwartungen bis ins NFC-Championship-Spiel gebracht hatte, ist er heuer über weite Teile der Saison der beste Quarterback der Liga. Bei den Wettbüros liegt der 49ers-Quarterback derzeit praktisch gleichauf mit Prescott.

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Schreibt Brock Purdy sein Märchen weiter? - keystone

Die Statistiken sprechen für Purdy: Er wirft die mit Abstand die meisten Yards pro Versuch (9.9), die zweitmeisten totalen Yards (3553) und hat die höchste Completion-Rate der NFL (70.2). In vier Spielen dieser Saison erzielt er ein Passer-Rating von über 140. Damit ist er nach Tom Brady, Aaron Rodgers und Roger Staubach erst der vierte Quarterback der NFL-Geschichte, dem das gelingt.

Trotz aller Hilfe seiner All-Star-Teamkollegen – Purdy hat mit seinen jüngsten Leistungen jegliche Zweifler zum Schweigen gebracht. Mehr als einmal hat er gezeigt, dass er das Zeug zum MVP hat. Es wäre ein weiteres Kapitel in Purdys kitschigem NFL-Märchen.

Lamar Jackson auf der Lauer

Die meisten Wettbücher rangieren den Quarterback der Baltimore Ravens auf Platz drei im MVP-Rennen. Lamar Jackson hat bereits eine Auszeichnung im Schlepptau: 2019 wählte ihn das fünfzigköpfige Gremium der Associated Press einstimmig zum wertvollsten Spieler der Liga.

In der aktuellen Saison kann Jackson in vielen Belangen anknüpfen an seine MVP-Saison. Er steht mit seinen Ravens auf Platz eins in der AFC.

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Auch Lamar Jackson hat in der NFL noch Chancen auf den MVP-Titel. - keystone

Was Jackson fehlt, sind die überragenden Solo-Statistiken: Er hat zwar mit knapp 3000 Passing-Yards mehr Yards auf dem Konto bis zu diesem Zeitpunkt als noch vor vier Jahren, liegt allerdings derzeit nur auf dem 13. Platz im Ligavergleich. Ausserdem macht der laufstarke Quarterback nicht mehr so viele Yards über den Boden.

Jackson ist darum etwas ins Hintertreffen geraten gegen Prescott und Purdy. Doch der Zug ist längst nicht abgefahren. An Weihnachten kreuzen sich die Wege mit einem Kontrahenten: Im Direktduell gegen die Purdy-49ers erhält er die Chance, die Karten nochmals neu zu mischen. Es könnte zum MVP-Showdown werden.

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