New York und Jacksonville feiern mit Jones und Minshew ihre neuen «Heilsbringer». Und auch Antonio Brown fehlt in den Tops und Flops der Week 3 natürlich nicht.
Daniel Jones NFL
Hat die Geschicke bei den New York Giants übernommen: Rookie-Quarterback Daniel Jones. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Patriots, Chiefs und Rams zementieren ihren Stand als Spitzenteams und siegen erneut.
  • Daniel Jones ersetzte bei den New York Giants Oldie Eli Manning und überzeugt.
  • Dazu ist die Antonio-Brown-Saga um ein Kapitel reicher.

Nach Spieltag drei kristallisieren sich in der NFL allmählich die ersten Tendenzen heraus. So feierten die Patriots, Chiefs und Rams ihre dritten Siege und bleiben damit Super-Bowl-Anwärter Nummer eins.

In New York feierte man indes das Traum-Debüt von Daniel Jones. Schickte er damit Quarterback-Legende Eli Manning in den «Ruhestand»? Und auch Spielmacher Gardner Minshew versprühte in Jacksonville neue Hoffnung.

Top 5

Traum-Debüt von Daniel Jones mit den New York Giants

Am Wochenende trat ein, was in New York schon lange erwartet wurde – ja gar herbeigesehnt: Quarterback Daniel Jones übernahm die Starterrolle von Veteran Eli Manning.

Jones, der von den Giants zur Überraschung vieler beim diesjährigen Draft schon an sechster Stelle gezogen wurde, brillierte. Er warf 336 Yards und zwei Touchdown-Pässe. Und sicherte seinem Team mit dem Lauf in die Endzone, 1:16 Minuten vor Schluss, gleich noch den 32:31-Sieg gegen Tampa.

Das spezielle an der Geschichte: Jones wurde an der Duke University vom gleichen Coach trainiert wie auch Eli Manning. Manning hielt bis am letzten Sonntag 16 Jahre lang als Quarterback in New York die Zügel in der Hand. Und nun schickt ausgerechnet Jones den 38-jährigen Manning in «Rente».

Einen herben Rückschlag müssen die Giants aber dennoch verkraften. Star-Runningback Saquon Barkley wird für wohl vier bis acht Wochen ausfallen. Barkley zog sich im Spiel gegen Tampa eine schwere Verstauchung am rechten Knöchel zu.

Gardner Minshew verzückt in Jacksonville die Fans

Gross war der Schock, als sich Quarterback-Neuzugang und Hoffnungsträger Nick Foles schon im ersten Spiel das Schlüsselbein brach. Nun scheint man in Jacksonville aber eine optimale Alternative gefunden zu haben – Gardner Minshew.

Zusammen mit einer starken Defensive führte der Quarterback die Jaguars zu einem 20:7-Erfolg gegen die Tennessee Titans. Es ist gleichzeitig der erste Sieg in dieser Saison.

NFL Garder Minshew
Gardner Minshew führt die Jacksonville Jaguars in der NFL zum ersten Sieg der Saison. - Twitter/@sportingnews

Schon jetzt wird der Mann mit dem auffälligen Schnauz in Jacksonville von den Fans als neuer Held gefeiert.

Ärger droht hingegen mit Jalen Ramsey. Der Star-Cornerback forderte vor kurzem einen Trade, den er von den Jaguars bisher aber nicht bekam. Nun verzichtet Ramsey vorerst auf eine Teilnahme am Training – ein Streik droht.

Houston Texans siegen dank überragender zweiten Halbzeit

Quarterback Deshaun Watson führte seine Houston Texans mit einer starken Performance zum 27:20-Sieg gegen die Los Angeles Chargers. Watson warf für 351 Passing-Yards und drei Touchdowns.

Beeindruckend waren vor allem Quarter drei und vier. So lagen die Texans zur Halbzeit noch mit 7:17 zurück. Danach lancierten sie aber die grosse Aufholjagd und gewannen die zweite Halbzeit mit 20:3. Zudem verpassten es die Chargers kurz vor Schluss sich mit einem guten Drive doch noch in die Verlängerung zu retten.

Kann Carolina nur noch ohne Newton siegen?

Die Bilanz von Quarterback Cam Newton war nach Week zwei erschreckend. Die letzten acht Spiele, in denen er als Starter auf dem Feld stand, gingen verloren. Zudem wartet Newton bereits seit vier Partien auf einen Touchdown-Pass.

Am Wochenende musste dieser aber verletzungsbedingt pausieren und Ersatzmann Kyle Allen übernahm das Ruder. Und siehe da, die Panthers gewinnen plötzlich. Beim 38:20-Erfolg gegen die Arizona Cardinals lieferte Allen zudem eine bärenstarke Partie ab. Er warf für 261 Yards und verbuchte vier Touchdown-Pässe.

Auch auf Runningback Christian McCaffrey konnte sich Carolina einmal mehr verlassen. Er erzielte insgesamt 188 Yards Raumgewinn und einen Touchdown.

Geballte Offensiv-Power bei den Kansas City Chiefs

Die Kansas City Chiefs führten den bisher euphorisiert aufspielenden Baltimore Ravens um Quarterback Lamar Jackson die erste Niederlage zu. Aufseiten der Chiefs agierte Spielmacher Patrick Mahomes wieder einmal tadellos: 373 Passing-Yards, drei Touchdown-Pässe, keine Interception.

NFL Patrick Mahomes
Quarterback Patrick Mahomes führt die starke Offensive der Kansas City Chiefs an. - Keystone

Damit zeigte sich neuerlich: Die Offensive der Chiefs ist zurzeit kaum zu stoppen. Mit dem 33:28 gegen Baltimore stellten die Chiefs ihre Saisonbilanz auf 3:0. Dazu haben sie in den letzten 24 Spielen immer über 25 Punkte erzielt – ein NFL-Rekord.

Auch überraschende Spielzüge konnten die Chiefs nicht verunsichern. Zum Schluss versuchte Baltimore-Kicker Justin Tucker einen Onside-Kick per Dropkick auszuführen.

Flop 5

Antonio-Brown-Saga ist um ein Kapitel reicher

Noch letzte Woche überzeugte Antonio Brown mit einem Touchdown-Fang beim Sieg der New England Patriots. Kurz vor dem Wochenende folgte dann aber der nächste Hammer: Der amtierende Super-Bowl-Champion entliess den Chaos-Profi. Dies nach nur elf Tagen und einem Spiel. Brown soll unter anderem Textnachrichten mit Drohungen verschickt haben.

Im Anschluss veröffentlichte der Star-Wide-Receiver auf Twitter ein Statement, in welchem er seine Karriere in der NFL vorerst beendet: «Ich werde nicht mehr in der NFL spielen. Diese Besitzer können Deals aufheben und tun, was immer sie wollen, zu jeder Zeit.»

Wie ernstzunehmend die letzten Äusserungen sind, ist kaum abzuschätzen. Die Antonio-Brown-Saga nimmt damit weiterhin kein Ende. Es stellt sich aber wohl nur die Frage, wann der nächste grosse Knall folgt?

Kaum Offensive bei den New York Jets

Die New York Jets beissen zurzeit auf hartes Brot. Nach den Ausfällen von Sam Darnold (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Trevor Siemian (Knöchelverletzung) feierte Quarterback Luke Falk sein Debüt.

Jedoch ohne Erfolg, die Jets verlieren auch die dritte Partie der Saison. Beim 14:30 gegen die New England Patriots, mit der zurzeit besten Defensive der NFL, hatten sie keinen Stich. Nur gerade 105 offensive Yards brachten Falk und Co. zustande.

Dabei konnte beispielsweise kein einziger Third-Down-Versuch in ein neues First Down umgewandelt werden. Dazu kommt: Die 14 Punkte wurden durch das Special-Team und die Defensive erzielt.

Fehlerhafte Cincinnati Bengals

Die Cincinnati Bengals verlieren auch die dritte Partie in dieser Saison. Gegen die bisher überraschend stark aufspielenden Buffalo Bills setzte es eine 17:21-Niederlage ab.

Die Bengals traten dabei äusserst fehlerhaft auf. In erster Linie warf Quarterback Andy Dalton zwei Interceptions. Die eine dazu noch in der Schlussphase an der gegnerischen 35-Yard-Linie.

Dazu kommt: Cincinnati musste auch noch zwei Fumbles hinnehmen. Ergibt gesamthaft vier Turnovers – definitiv zu viel, um ein Spiel zu gewinnen.

Washington-Fans fordern Quarterback-Wechsel

Die Washington Redskins verlieren gegen die Chicago Bears diskussionslos mit 15:31. Die Hauptstädter mussten sich dabei von der Bears-Defensive (drei Interceptions) und Taylor Gabriel (drei Touchdowns) dominieren lassen.

Washington-Quarterback Case Keenum erlebte demnach keinen guten Abend. Von den eigenen Fans wird Keenum deswegen als Hauptgrund für den schlechten Start (0:3) verantwortlich gemacht.

Die Fans sangen noch während dem Spiel: «Let's go Haskins.» Und forderten damit den im diesjährigen Draft verpflichteten Dwayne Haskins als neuen Spielmacher.

Atlanta Falcons kassieren 16 Strafen

An Quarterback Matt Ryan lag es nicht, dass Atlanta beim 24:27 gegen Indianapolis die zweite Niederlage der Saison einfuhr. Er brachte 29 seiner 34 Pässe für 304 Passing-Yards an den Mann.

NFL Matt Ryan
Matt Ryan und die Atlanta Falcons agieren äusserst inkonstant. - Keystone

Die Falcons scheiterten vielmehr an ihrer Disziplin. So mussten sie gleich 16 Strafen hinnehmen. Dies führte zu einem unglaublichen Raumverlust von gesamthaft 128 Yards. Atlanta war damit nur eine Strafe vom Rekord an Strafen in einem Spiel entfernt.

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