Das für Anfang Oktober geplante WTA-Turnier in Hongkong wird wegen der anhaltenden Demonstrationen ohne Angabe eines neuen Datums verschoben.
Die Sportfans in Hongkong wären sehr begeisterungsfähig. Hier zeigen sie es an einem Rugbyturnier
Die Sportfans in Hongkong wären sehr begeisterungsfähig. Hier zeigen sie es an einem Rugbyturnier - sda - KEYSTONE/AP/KIN CHEUNG
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das für Anfang Oktober angesetzte WTA-Turnier in Hongkong fällt vorerst aus.
  • Wegen der anhaltenden Demonstrationen wird das Turnier verschoben.
  • Man arbeite an der Durchführung zu einem späteren Zeitpunkt, heisst es vonseiten der WTA.

Das für Anfang Oktober geplante WTA-Turnier in Hongkong wird wegen der anhaltenden Demonstrationen ohne Angabe eines neuen Datums verschoben. Das teilten die Hongkonger Tennisvereinigung und die Tennis-Frauengewerkschaft WTA in einer Erklärung mit. «Ein reibungsloser Ablauf des Turniers kann zu einem späteren Zeitpunkt besser gewährleistet werden», heisst es.

Das Frauenturnier war für die Zeit vom 5. bis zum 13. Oktober geplant, relativ dicht nach dem chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober.

Zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik werden in Hongkong grosse Proteste erwarte. In Peking werden eine riesige Militärparade und andere Feierlichkeiten stattfinden.

«Aktive Diskussion» um neuen Termin

Zu dem Tenniswettbewerb wurden tausende Besucher aus dem Ausland und aus Hongkong erwartet. Die Organisatoren entschuldigten sich bei den Fans, Spielern, Partnern und Sponsoren für die Verschiebung. Auf der Webseite sollen bald Verfahren für die Rückerstattung der Ticketpreise angekündigt werden. Es liefen «aktive Diskussionen», um einen neuen Termin zu finden.

Die Proteste haben den Tourismus und Einzelhandel in der Sonderverwaltungsregion Hongkong schwer getroffen. Hongkong-Handelsminister Edward Yau berichtete kürzlich, dass allein in der letzten Augustwoche 45 Prozent weniger Touristen in die Hafenmetropole gekommen seien.

Seit Monaten heftige Proteste in Honkong

Seit mehr als vier Monaten gibt es immer wieder Demonstrationen. Sie richten sich gegen die Regierung, die kommunistische Führung in Peking und ihren wachsenden Einfluss auf Hongkong. Auch an diesem langen Feiertagswochenende, das am Freitag mit dem chinesischen Mondfest beginnt, werden wieder Aktionen erwartet. In der Vergangenheit mündeten viele Demonstrationen in Ausschreitungen.

Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, geniessen aber mehr Rechte wie etwa Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Viele fordern auch freie Wahlen, wie sie ihnen einst in Aussicht gestellt worden waren.

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