Venus Williams hat in ihrer nun 26-jährigen Karriere alles erreicht, wovon Tennisspielerinnen träumen. Heute Mittwoch wird feiert sie ihren 40. Geburtstag.
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Venus Williams freut sich über einen Sieg an den US Open. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In ihrer Karriere hat Venus Williams alles erreicht, wovon Tennisstars träumen.
  • Einen ihrer grössten Erfolge feierte sie jedoch abseits des Platzes.
  • Heute Mittwoch feiert Williams ihren 40. Geburtstag.

Den linken Arm graziös nach oben gestreckt, ein Winken aus dem Handgelenk und auf Zehenspitzen um die eigene Achse gedreht: Kaum eine Tennisspielerin hat ihre Jubel-Pirouette nach gewonnenen Matches so perfektioniert wie Venus Williams. Souverän, elegant und selbstbewusst – so wie das Spiel der US-Amerikanerin, die an diesem Mittwoch ihren 40. Geburtstag feiert.

Die Geschichte von Williams ist eine von Talent, harter Arbeit, aber auch Kalkül. Sie beginnt kurz vor ihrer Geburt 1980, als Vater Richard im Fernsehen einen Preisgeld-Scheck im Tennis sieht.

«40'000 US-Dollar für einen Turniersieg? Da wusste ich, ich bin im falschen Business», sagte er einmal. Er fasste den Entschluss, dass seine Tochter Tennisprofi werden soll.

Venus Williams bestritt 1994 als 14-Jährige ihr erstes Profi-Match. Damals ahnte wohl noch niemand, dass das Mädchen acht Jahre später an der Spitze der Tenniswelt stehen würde.

Niemand, ausser Vater Richard: «Sie will Wimbledon gewinnen. Sie wird ein Champion sein», sagte er, als seine Tochter zwölf Jahre alt war. Der Vater behielt recht: Es folgten fünf Wimbledon-Titel.

Serena und Venus Williams im «Sister Act»

Ihre introvertierte Art auf dem Platz, gepaart mit einem powervollen, schnörkellosen Grundlinienspiel, sollte Venus zu insgesamt 49 Einzeltiteln führen. Darunter sieben Grand-Slam-Turniersiege und olympisches Gold 2000 in Sydney. «Ich bin immer ruhig, das ist mein Stil», sagte Venus einmal. Emotionen auf dem Platz zeigt sie selten – im Gegensatz zu ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Serena.

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Serena Williams (l) gibt ihrer Schwester Venus Williams die Hand nach ihrem Spiel in der dritten Runde der US Open. - dpa

Wer an Venus denkt, denkt automatisch auch an Serena und an unzählige Duelle zwischen den beiden: den sogenannten Sister Act, in dem Serena mit 18:12-Siegen vorn liegt. Die Geschichte einer der grössten Rivalitäten im Damentennis ist andererseits auch eine des gemeinsamen Erfolgs. Zusammen gewannen die Williams-Schwestern 14 Grand-Slam-Titel im Doppel und dreimal Gold bei Olympia. 2010 standen sie zusammen an der Spitze der Doppel-Weltrangliste.

«Die Williams-Schwestern haben das Tennisspiel revolutioniert», sagt die Chefin des deutschen Damentennis, Barbara Rittner. Sie spielte in ihrer Karriere jeweils zwei Mal gegen Venus und Serena – und verlor. Vor allem Venus habe wegen ihrer Körpergrösse und ihres aggressiven Power-Tennis schon früh eine grosse Präsenz auf dem Platz gehabt. «Sie war eine beeindruckende Erscheinung», sagt Rittner.

Venus Williams feierte ihre grössten Siege abseits des Platzes

Und trotzdem feierte Venus wohl einen ihrer grössten Siege abseits des Platzes. 2006 veröffentlichte sie vor dem Wimbledon-Turnier einen Aufsatz in der Londoner «Times». Darin forderte sie dasselbe Preisgeld für Männer und Frauen.

«Ich bin der festen Überzeugung, dass Wimbledon (...) die jahrelange harte Arbeit verringert, die Frauen auf der Tour unternommen haben», schrieb sie damals.

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Venus Williams feierte einen ihrer grössten Siege abseits des Platzes. - keystone

Mittlerweile ist die Kalifornierin mehr als nur Tennisspielerin. Sie ist Designerin mit eigener Modelinie, unterhält ein Büro für Innenarchitektur und ist Teil einer amerikanischen Game-Show.

Für das Leben nach der Tenniskarriere hat sie also ausgesorgt, auch wenn das noch warten muss. «Ohne Zweifel werde ich noch eine Weile auf die Filzkugel schlagen», sagte die älteste Top-100-Spielerin kürzlich auf Instagram. Die Fans dürfen also auf weitere Pirouetten hoffen.

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