Chinas Tennis-Star widerruft die Missbrauchsvorwürfe gegen einen hohen Politiker. Sorgen über ihre Sicherheit versteht Peng Shuai nicht, «ich bin sehr frei».
Peng Shuai
Peng Shuai hat laut eigenen Aussagen nie geschrieben, dass sie sexuell missbraucht worden sei. - Keystone, Screenshot «Lianhe Zaobao»
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Das Wichtigste in Kürze

  • Peng Shuai zieht die Missbrauchsvorwürfe gegen Chinas ehemalige Vizepremier zurück.
  • In einem aufgenommenen Interview spricht sie von einem Missverständnis.
  • Sie werde von niemandem beobachtet, sondern sei «sehr frei».

Gross waren die Sorgen, als die chinesische Tennis-Spielerin nach Missbrauchsvorwürfen gegen einen hohen Politiker verschollen schien. Gross waren die Zweifel, als Peng Shuai in Mails und Video-Konferenzen versicherte, dass es ihr gut gehe. Und auch jetzt sind die Bedenken gross, dass sie die Vorwürfe aus freien Stücken zurückruft.

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In einer vom chinesischen Portal «Lianhe Zaobao» veröffentlichten Aufzeichnung eines Interviews sprach Peng erstmals mit den Medien. «Ich habe nie behauptet oder geschrieben, dass mich jemand sexuell missbraucht hat», sagt sie. Ihr Post auf der Plattform Weibo sei falsch interpretiert worden, es handle sich um ein Missverständnis.

Merkwürdig: Der Post ist nach lediglich 30 Minuten wieder gelöscht worden.

Peng Shuai
Die Tennisspielerin Peng Shuai hatte schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli erhoben. - Keystone

Über die Sorgen, dass sie verfolgt oder eingesperrt worden sei, sei sie verblüfft. «Warum sollte mich irgendjemand beobachten?» fragte sie, «ich bin sehr frei.»

Ein merkwürdiger Zufall? Wenige Stunden bevor das Interview veröffentlicht wurde, teilten Staatsmedien Fotos und Videos von Peng. Darauf ist sie zusammen mit der chinesischen Basketball-Legende Yao Ming zu sehen. Im Intro des Interview-Videos taucht er ebenfalls kurz auf. Es soll in Shanghai am Rande einer Langlauf-Veranstaltung aufgenommen worden sein.

Die Vorwürfe und das scheinbare Verschwinden der Tennis-Spielerin haben aber Folgen für China. So hat die WTA, der Frauen-Tennisverband, alle seine Turniere im Reich der Mitte gestrichen.

Das Internationale Olympische Komitee verzichtet angesichts der Winterspiele in Peking auf Massnahmen.

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