Novak Djokovic gönnt sich gegen Lorenzo Musetti eine kurze Verschnaufpause. Diese dürfte ihm entscheidend geholfen haben – und ist berechtigt. Ein Kommentar.
Novak Djokovic verschwindet in der Kabine. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Novak Djokovic verschwindet bei 0:2-Satzrückstand gegen Lorenzo Musetti in der Kabine.
  • Der 34-jährige Serbe gibt zu, die «WC-Pause» genutzt zu haben, um sich zu sammeln.
  • Diesen Psycho-Trick anzuwenden, ist nicht verwerflich. Ein Kommentar.

Nach 2:20 Stunden liegt Novak Djokovic (34) gegen Lorenzo Musetti (19) mit 0:2-Sätzen zurück. Dem Serben droht das überraschende Achtelfinal-Aus an den French Open.

Doch dann passiert wohl Entscheidendes: Der Serbe verschwindet mitsamt Sporttasche in der Kabine. Offiziell macht er dabei von seiner «WC-Pause» Gebrauch, die er zwischen den Sätzen zugute hat.

Er macht kein Geheimnis draus, was er in den rund drei Minuten gemacht hat. «Ich ging raus, um mich umzuziehen. Als ich auf den Platz zurückkam, fühlte ich mich einfach anders. Ich war ein anderer Spieler.»

Djokovic gönnt sich gegen Musetti eine Auszeit – verständlich?

Und das zeigt der Weltranglistenerste ganz deutlich. Er gewinnt 16 der darauffolgenden 17 Games. Musetti gibt im fünften Satz bei 0:4 auf.

Ist der kleine Psychotrick, den Djokovic gegen den Youngster anwendet, unsportlich?

Nein! Es ist absolut verständlich, dass er kurz in sich gehen will, um sich zu sammeln. Das ist im Tennissport bei weitem keine Seltenheit.

Roger Federer gönnt sich gegen Dominik Koepfer eine Verschnaufspause. - SRF

So hat auch Roger Federer nach seinem Satzverlust gegen Dominik Koepfer eine kleine Auszeit genommen. Er zieht sich um, gewinnt die Sätze drei und vier und zieht in den Achtelfinal ein.

Das Bashing an die Adresse von Novak Djokovic für seine kleine Pause ist fehl am Platz. Der Gegner muss auch damit umgehen können, wenn er fünf Minuten mit seinen Gedanken alleine ist. Auch der junge Musetti wird durch diese Erfahrung stärker werden.

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