Ist jetzt Roger Federers Lieblingsturnier in Gefahr?

Roger Federer und Halle (D) verbindet eine besondere Liebe. Neunmal konnte der Schweizer das Rasenturnier bereits gewinnen – damit ist er Rekordsieger. Und Halle hält auch den Rekord bei Roger Federer: Kein Turnier gewann der 37-Jährige öfter. Nun brauen sich über dem 26-jährigen Traditionsanlass in Nordrhein-Westfalen aber dunkle Wolken zusammen.

Wie so oft geht es um Geld. Der namensstiftende Hauptsponsor – offiziell heisst das Turnier «Gerry Weber Open» – ist nämlich Konkurs gegangen. Wie am letzten Freitag bekannt wurde, stellte der Modekonzern einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung.

In der Branche kam das wenig überraschend. Es war schon länger kein Geheimnis, dass Gerry Weber mit sinkenden Umsätzen und Billig-Konkurrenz wie Zara zu kämpfen hatte.

Sind nun auch die Gerry Weber Open in Gefahr? Die Turnierleitung beschwichtigt: Für das Turnier seien keine direkten Konsequenzen zu befürchten, sagte ein Sprecher gegenüber dem Sport-Informationsdienst (SID). Die diesjährige Austragung sei nicht gefährdet. Für das Jahr 2020 sei ein neuer Hauptsponsor zu erwarten.

Ob dessen Anwerbung so einfach wird, darf allerdings bezweifelt werden. Die Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen hat schlicht nicht allzu viele lokal verankerte Grossfirmen, die in die Bresche springen könnten. Der Süsswarenhersteller Storck wäre so ein Kandidat. Aber vermutlich wird die Turnierleitung sich bald auf einen internationaleren Geldgeber verlassen müssen.

Wie es aussieht, wird Roger Federer an seinem Lieblingsturnier weiterhin spielen können – wenn er das denn will. Eine Rechnung hat er auf jeden Fall noch offen: 2018 verlor er im Final gegen Borna Coric (ATP 34) und verpasste seinen zehnten Turniersieg in Halle.