French Open: «ER verlässt Paris als Grand-Slam-Sieger!»
Zum Start der French Open sind die beiden Favoriten klar: Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Oder gibt es etwa doch eine Überraschung?

Das Wichtigste in Kürze
- Carlos Alcaraz und Jannik Sinner gehen als grosse Favoriten in die French Open.
- Sorgt ein Aussenseiter für die Überraschung?
- Ein Nau.ch-Sportredaktor kann es sich nicht vorstellen – sein Kollege aber schon.
Die French Open 2025 stehen an! In Paris spielt die Tennis-Elite ab Sonntag um den zweiten Grand-Slam-Titel des Jahres.
Die Favoritenrollen scheinen vor allem bei den Männern klar verteilt und gehören Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Die beiden teilten die letzten fünf Grand-Slam-Siege unter sich auf.
Carlos Alcaraz tritt als Titelverteidiger und frischgebackener Rom-Champion an. Zum Duell mit der zurückgekehrten Weltnummer 1 Jannik Sinner kann es erst im Final kommen. Im Rom-Endspiel war die Angelegenheit zuletzt eine klare Sache zugunsten des Spaniers.

Der Traumfinal wäre keine Überraschung – doch vor allem Sinner drohen gleich mehrere Stolpersteine. Hebt statt der beiden Besten am Ende plötzlich doch ein Aussenseiter die Trophäe in die Höhe?
Auf der Nau.ch-Sportredaktion gehen die Meinungen auseinander.
Nicola Wittwer, Sportredaktor
«Eine Überraschung in Paris? Nein!
Der Final der French Open ist schon vorprogrammiert. Ich sehe keinen Spieler, der sich über fünf Sätze gegen Carlos Alcaraz oder Jannik Sinner durchsetzen kann. Die beiden befinden sich im Vergleich zum Rest schlicht auf einem eigenen Niveau und ziehen in den Final ein.
Wer sie schon in Rom über zwei Gewinnsätze nicht schlagen konnte, dem traue ich es in Paris über drei auch nicht zu. Vor allem, wenn sich Alcaraz wie zuletzt in gesunder, bestechender Verfassung befindet. Sinner zeigte nach dreimonatiger Sperre seinerseits, dass er nicht wirklich an Niveau verloren hat. Er wird nur besser!
Mein Tipp deshalb: Auch für einen Novak Djokovic oder Alexander Zverev führt am Italiener bis in den Final kein Weg vorbei. Carlos Alcaraz wird ihm dort aber den Titel wegschnappen.
Eine kleinere Überraschung erwarte ich hingegen bei den Frauen. Letztes Jahr im Final gescheitert, traue ich Jasmine Paolini heuer den ganz grossen Coup zu! Die Italienerin brachte mit dem Turniersieg in Rom zuletzt ihre Heimat zum Tanzen.
Nun ist die Zeit reif für ihren ersten Grand-Slam-Titel – und ideal. Denn Vorjahressiegerin Iga Swiatek schwächelt und Aryna Sabalenka ist auf Sand mehr Mensch als Tiger ...»
Ronny Reisch, Sportredaktor
«Eine Überraschung in Paris? Unbedingt. Es wird wieder Zeit für einen neuen Grand-Slam-Sieger!
Noch bevor der erste Ball gespielt wurde, wussten Fans bei Major-Turnieren jahrelang: Am Ende gewinnen sowieso Federer, Nadal oder Djokovic. In Paris lautete die Frage jeweils nur: Wer darf im Final gegen Sandkönig Rafa verlieren?
Aber Nadal ist mittlerweile abgetreten und die Big-3-Ära beendet. Trotzdem gibt es wieder Überflieger, an denen scheinbar kein Weg vorbeiführt: Sinner und Alcaraz gehen als haushohe Favoriten ins Turnier.
Ich sage: Keiner von beiden wird den Final erreichen.

Sinner hat in Rom ein beachtliches Comeback gezeigt. Aber drei Monate ohne Matchpraxis lassen sich auf Grand-Slam-Niveau nicht einfach wegwischen. Der Rhythmus fehlt – daran wird er scheitern.
Und Alcaraz? Er ist an einem guten Tag ohne Frage der aktuell beste Sandplatzspieler der Welt. Aber der 22-Jährige hat eben nicht nur gute Tage. Und an einem schlechteren wird es ihn erwischen.
Das öffnet die Tür für ... Alexander Zverev!

Der Deutsche scheint ausser Form zu sein und fliegt deshalb unter dem Radar. Aber der 28-Jährige will es unbedingt allen zeigen – er brennt auf den grossen Triumph. Niemand sonst wird sich so dafür zerreissen wie er.
Dreimal hat er einen Major-Final verloren – oft war der Kopf im Weg. Doch diesmal wird er im Final auf Casper Ruud treffen, der selber schon dreimal im letzten Spiel eines Grand Slams gescheitert ist.
Der Norweger wird es einmal mehr in den Final schaffen und sich über diese Leistung freuen. Zverev könnte das nicht: Für ihn zählt nur der Titel. Und genau weil dieser Wille so gross ist, sage ich: Zverev verlässt Paris 2025 als Grand-Slam-Champion!»