Die angenommene Revolution des Davis Cup stösst nicht überall auf Verständnis. Das Format habe überhaupt nichts mehr mit dem Davis Cup zu tun, wird kritisiert.
Adrian Bodmer, Luca Margaroli, Marco Chiudinelli, Teamcaptain Severin Lüthi, Antoine Bellier und Henri Laaksonen feiern den Verbleib in der Weltgruppe 2017. Ob sie in diesem Jahr auch auftreten müssen, ist unklar.
Adrian Bodmer, Luca Margaroli, Marco Chiudinelli, Teamcaptain Severin Lüthi, Antoine Bellier und Henri Laaksonen feiern den Verbleib in der Weltgruppe 2017. Ob sie in diesem Jahr auch auftreten müssen, ist unklar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Revolution des Davis Cup hat eine Diskussion über Evolution und Tradition entfacht.
  • Die Gegner des neuen Formates wehren sich gegen die ITF.

Mit über 70 Prozent der Stimmen wurde die Zweidrittel-Mehrheit erreicht – und der ITF schaffte damit sein Ziel. Der Davis Cup wird ab dem nächsten Jahr revolutioniert. Das völlig neue Format sieht vor, dass sich die Teams in einer Qualifikation im Februar sowie in einem Finalturnier im November um den Titel im «World Cup of Tennis» duellieren. Und die Diskussion um Tradition und Evolution entbrannte auf den sozialen Medien.

Klar ist: Das neue Format hat nur sehr wenig mit dem alten zu tun. Traditionalisten hatten sich bereits vor der Abstimmung gewehrt. Nun werden die Stimmen laut. Der Australische Tennisverband kritisierte, dass man nun gar nicht wisse, ob die angesetzten Abstiegsplayoff-Partien nun auch wirklich stattfänden. Das würde auch die Schweiz betreffen – vom 14. bis 16. September träfen die Schweizer auf Schweden. Der ITF hat sich dazu noch nicht geäussert.

Neues Format sei «Abzocke»

Australiens Ex-Star Lleyton Hewitt macht seinem Ärger freie Luft: «Ich bin frustriert, was da passiert ist und welche Informationen vorenthalten werden. Der Wettkampf, der vorgeschlagen ist, kann man nicht Davis Cup nennen.» Hewitt fügte hinzu, dass viele Spieler das neue Format als «Abzocke» sähen. Dass keine Heimspiele mehr geben würde, stösst ihm zusätzlich sauer auf: «Das war der Grund, wieso man spielen wollte.»

Der Australier Lleyton Hewitt wehrt sich gegen die Revolution des Davis Cup.
Der Australier Lleyton Hewitt wehrt sich gegen die Revolution des Davis Cup. - Keystone

Auch weitere bekannte Tennis-Persönlichkeiten sind mit den Änderungen alles andere als einverstanden. Judy Murray beispielsweise macht auf ihrem Twittter-Profil ihre gegensätzliche Position deutlich. Die Mutter des ehemaligen Weltranglisten-Führenden Andy Murray postet ein Bild, das einen Grabstein mit der Inschrift «Hier liegt der Davis Cup, 1900-2018» zeigt. Der schottische Tennistrainer verweist dabei auf das Ende der 118-jährigen Tradition. Der Tscheche Tomas Berdych veröffentlicht auf Twitter eine Notiz mit dem Hashtag #ripdaviscup.

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