Ende August wissen Belinda Bencic und Co. immer nicht, wo ihr Masters stattfinden wird. Saudi-Arabien, Tschechien, China? Der Ärger ist gross.
Tennisspielerin Belinda Bencic.
Spielt bei den WTA Finals: Olympiasiegerin Belinda Bencic. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Austragungsort der WTA Finals ist noch unklar.
  • Im Gespräch ist Saudi-Arabien, was unter den Sportlerinnen teils Kritik auslöst.
  • Das Turnier findet am 30. Oktober 2023 statt.

Der Ärger ist der Olympiasiegerin Belinda Bencic deutlich anzusehen. «Es ist Ende August, und wir wissen nicht, wo das eigentlich beste Turnier der WTA stattfinden wird». Es geht um den Austragungsort der WTA Finals, des Frauen-Masters mit den besten acht Spielerinnen des Jahres. Am 30. Oktober soll es starten, ansonsten ist aber alles unklar.

Zur Debatte steht dem Vernehmen nach Saudi-Arabien, was wegen der dortigen Menschenrechtslage für Kritik gesorgt hat. Belinda Bencic ist es aber erstmal wichtig, dass überhaupt ein Entscheid fällt – egal, für welchen Ort.

«Niemand, absolut niemand hat mit uns Spielerinnen gesprochen. Das regt mich auf», betont die 26-jährige Ostschweizerin in New York. «Sogar die Nummer eins Iga Swiatek sagt, dass sie alles nur aus den Medien erfahre. Die Kommunikation der WTA ist extrem schlecht.»

Belinda Bencic genervt von Diskussion

Kritisch zu einem möglichen Austragungsort in Saudi-Arabien haben sich bislang Martina Navratilova oder Chris Evert geäussert. Diese sind davon nicht mehr direkt beeinflusst. Die aktuellen Spielerinnen geben sich zurückhaltender. Belinda Bencic erklärt deren Sicht der Dinge so: «Wir sind Tennisspieler, keine Politiker.» Sie könnten nicht die ganze Zeit sagen, da oder da könne man wegen politischer Umstände nicht spielen.

«Nach China kann man aus politischen Gründen nicht. In Prag kann man nicht spielen, weil die Russen nicht einreisen dürfen», zählt sie auf. «Ich weiss natürlich, dass Saudi-Arabien wegen der Frauenrechte nicht so gut ist. Aber irgendwann müssen wir einfach sagen ‹hallo, wir müssen da spielen. Wo es gutes Preisgeld gibt, wo es ein gutes Turnier gibt, gute Bedingungen, gute Zuschauer.›»

Tennisspielerin Belinda Bencic.
Belinda Bencic hofft auf eine baldiges Ende der Diskussion um den Austragungsort der WTA-Finals. - keystone

Ähnlich sieht dies die Weltnummer 3 Jessica Pegula. «Wenn das Geld stimmt und das Arrangement so ist, dass wir dahinterstehen können. Und wenn wir dorthin gehen und Wandel schaffen können. Dann wäre es okay für mich, dort zu spielen», erklärte die Amerikanerin vor dem Start ins US Open.

Bencic braucht auch noch einen Effort, um sich zum zweiten Mal nach 2019 für die WTA Finals zu qualifizieren. In Shenzhen in China erreichte sie vor vier Jahren die Halbfinals. Aktuell belegt sie im relevanten Jahresranking den zehnten Platz. Sie braucht also noch weitere Erfolge in New York.

Fänden Sie es ok, wenn die WTA-Finals in Saudi-Arabien stattfinden?

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