«Regt mi uf so Züg!» Dürfen Schwinger beim Kampfrichter motzen?

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Bern,

Die nächsten brisanten Schwing-Duelle stehen an. Zuletzt gab der Ausraster von Aeschbacher am Schwarzsee zu reden. Was ist am Kampfrichter-Tisch erlaubt?

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Matthias Aeschbacher kriegt für diesen Schwung am Schwarzsee keine 10 und ist verärgert. - SRF «Schwingklub»

Das Wichtigste in Kürze

  • Kampfrichter-Entscheide sorgen regelmässig für Diskussionen, zuletzt am Schwarzsee.
  • Als Aeschbacher kein «Zähni» bekam, ruft der Emmentaler lautstark aus.
  • Schwing-Chef Reto Bleiker nennt bei Nau.ch nun die Motz-Regeln am Kampfrichter-Tisch.
  • Am Sonntag stehen das Berner Oberländische und das Nordostschweizerische an.

Kopfschütteln, der Kopfschutz fliegt. «Was wosch no meh? Das regt mi uf so Züg!», ruft der spätere Sieger Matthias Aeschbacher am Schwarzsee nach einem nichtgegebenen «Zähni» der Kampfrichter im zweiten Gang.

Kampfrichter schwingen reklamieren
Matthias Aeschbacher gewinnt nach emotionalem Ausbruch im 2. Gang den Schwarzsee-Schlussgang gegen Michael Moser. - keystone

Das Video der Szene macht schnell die Runde. Dass ein Schwinger sich ähnlich heftig beim Schiri beschwert wie ein Fussballer, sieht man am Sägemehl-Ring selten.

Was ist überhaupt erlaubt, respektive erwünscht?

War für dich der Ausraster von Matthias Aeschbacher noch im Rahmen?

Schwing-Chef: «Bei Matthias Aeschbacher war alles okay»

Reto Bleiker, Leiter Geschäftsstelle des Eidgenössischen Schwingerverbands, nennt vor den nächsten heissen Schwing-Duellen bei Nau.ch die Motz-Regeln.

Schwingen reklamieren
Reto Bleiker ist Leiter Geschäftsstelle des Eidgenössischen Schwingerverbands. - esaf

Der Boss der Bösen stellt klar: «Bei Matthias Aeschbacher war alles okay. Emotionen gehören zum Sport. Das hat er anschliessend in den Interviews selbst erklärt.»

Aber: Grundsätzlich sei Mitdiskutieren «im Sinne der Notengebung» nicht angebracht.

«Das ist Sache der Kampfrichter. Aber es steht den Schwingern frei, mit den Kampfrichtern über die Notengebung oder das Resultat zu sprechen. Und auch ihre Meinung zu sagen.»

Kraftausdrücke und körperliche Übergriffe sind Schwinger-No-Gos

Das oberste Gebot lautet Anstand und Respekt. Absolute No-Gos sind, so Bleiker: «Kraftausdrücke, Beleidigungen sowie körperliche Übergriffe.»

Ob ein «emotionsgeladenes Diskutieren» drin liege, sei im Ermessensspielraum der Kampfrichter.

Was, wenn ein Schwinger die rote Linie einmal überschreitet?

Theoretisch könnte es sogar zur Disqualifikation kommen. «Wahrscheinlicher ist jedoch eine Verwarnung», sagt der Schwing-Chef.

An tatsächlich ausgesprochene Strafen kann sich Bleiker nicht erinnern.

Hochkarätige Spitzenpaarungen in Sankt Gallen und Adelboden

Diskussions-Stoff aus dem Sägemehl ist auch dieses Wochenende garantiert. Nach dem heutigen Walliser Kantonalen mit Top-Favorit Lario Kramer stehen am Sonntag zwei Kracher-Feste an.

Am Nordostschweizerischen in Sankt Gallen greifen unter anderem Samuel Giger und der Berner Gast Michael Moser zusammen.

Am Berner Oberländischen in Adelboden kommt es zum Duell der Berner Eidgenossen Fabian Staudenmann und Curdin Orlik.

Kommentare

User #1827 (nicht angemeldet)

Gegen einen eindeutigen Fehlentscheid motzen bringt höchstens, dass der Schwinger nachher als schwarzes Schaf gilt. Söll eine sägä, dSchwingrichter siged über jedi Befangeheit erhabe...ein Schelm, der Böses denkt.

User #2802 (nicht angemeldet)

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