Kampfrichter sind gegen Schwing-VAR: «Passt nicht»

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Sensebezirk,

Am Schwarzsee-Schwinget kommt es zu einem Fehlentscheid gegen Matthias Aeschbacher. In der Kampfrichter-Kommission ist man dennoch gegen den VAR.

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Matthias Aeschbacher kriegt für diesen Schwung am Schwarzsee keine 10 und ist verärgert. - SRF «Schwingklub»

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schwing-VAR? Das will man in der Kampfrichter-Kommission weiter nicht.
  • Auch nicht nach dem Fehlentscheid gegen Schwarzsee-Sieger Aeschbacher.
  • «Es passt nicht zum Schwing-Sport und verkompliziert alles sehr stark», so Roman Wyler.

In den TV-Bildern ist es überdeutlich. Matthias Aeschbacher legt Janik Korrodi (20) im zweiten Gang am Schwarzsee-Schwinget platt auf den Rücken.

Trotzdem: Die Kampfrichter schreiben dem Emmentaler nur eine 9,75. Es ist ein Fehlentscheid.

Der spätere Sieger Aeschbacher ruft lautstark aus: «Was wosch no me? Das regt mi uf so Züg!»

Einen Tag danach sagt auch Roman Wyler von der Kampfrichter-Kommission: Hier wurde falsch entschieden.

Die TV-Bilder lassen keine zwei Meinungen zu. Die vielen Kameras seien kein einfacher Umstand, so Wyler. Früher hätten vier, fünf Personen einen Fehler entdeckt. «Heute sieht es die ganze Schwinger-Schweiz.»

Schon einige Male fiel das Stichwort Schwing-VAR. Sollen auch Kampfrichter bei strittigen Szenen auf die Bilder zurückgreifen können?

Schwing-VAR: Bist du dafür oder dagegen?

Schwing-VAR? «Passt nicht und verkompliziert alles»

Das Thema sei auch intern «sehr, sehr intensiv» weiterdiskutiert worden.

Man habe sich gefragt, ob sowas überhaupt umsetzbar wäre. Und kam zum Schluss: «Nein. Nebst dem, dass es nicht zum Schwing-Sport passt, würde es alles sehr stark verkomplizieren.»

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Roman Wyler von der Kampfrichter-Kommission will keinen Schwing-VAR. - SRF

Man müsse sich heute viel mehr rechtfertigen. Dagegenwirken wolle man aber nicht mit VAR, sondern mit der Stärkung der Team-Arbeit.

Kampfrichter und Platzrichter sollten gemeinsam möglichst den ganzen Sägemehl-Kreis überwachen.

Auch der Interpretations-Spielraum soll bleiben

Beim Schwing-Sport gibt es auch immer einen gewissen Interpretations-Spielraum. Und für genau diesen setzt sich Wyler ein.

Kampfrichter sollen so entscheiden, wie sie es auf dem Platz erleben. Zu viele Regeln, Änderungen oder Niederschreibungen wolle man nicht.

«Am Montag können wir immer über die Einteilung, über Kampfrichter-Arbeit, über Richtig oder Falsch sinnieren. Diese Diskussionen verfallen irgendwann. Wenn das verloren geht, dann verlieren wir ganz viel vom Spirit, der diesen Sport ausmacht.»

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Kommentare

User #5831 (nicht angemeldet)

Auch im Schwingsport geht es halt ums Geld

User #2173 (nicht angemeldet)

Tolle Events, immer viele Trychler, Buure, SVPler vor Ort zu guter Jodler- und Örgelimusik.

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