Pirmin Reichmuth – Emporkömmling aus dem Nichts

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Region Zug,

Noch vor einem Jahr rechnete kaum jemand mit ihm. Nun gilt Pirmin Reichmuth als grosse Hoffnung der Innerschweizer auf ihren zweiten Königstitel überhaupt.

Pirmin Reichmuth urner kantonales
Pirmin Reichmuth jubelt nach seinem Sieg am Urner Kantonalen 2019. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Pirmin Reichmuth ist einer der Topfavoriten auf den Königstitel in Zug.
  • In der Jahreswertung 2019 belegt der Innerschweizer den dritten Rang.
  • An vier von sechs teilgenommenen Kranzfesten konnte Reichmuth heuer gewinnen.

Er kam, sah und siegte. So könnte man die aktuelle Saison Pirmin Reichmuths umschreiben. Oder zumindest die erste Phase. Aber der Reihe nach.

2014 steht der damals aufstrebende 18-Jährige im Schlussgang des Innerschweizer Schwingfests. Zwar geht er als Verlierer aus dem Ring, dem Zuger wird aber eine grosse Karriere vorausgesagt. Eine Woche später dann der Schock.

Pirmin Reichmuth reisst sich auf der Rigi das Kreuzband im rechten Knie. Es ist der Beginn einer langen Leidensgeschichte. Bis im Frühjahr 2017 folgt zwei weitere Male die gleiche Verletzung. Ein Rücktritt mit 21 Jahren scheint möglich.

Pirmin Reichmuth rigi Verletzung
Pirmin Reichmuth reisst sich am Rigi-Schwinget 2014 das Kreuzband. - Keystone

Durchgestartet

Alles Schnee von gestern. Nach zwei Jahren Pause startet Pirmin Reichmuth heuer so richtig durch. Zum Saisonstart marschiert er mit scheinbarer Leichtigkeit durch die Kranzfeste. Neben Siegen am Zuger und Luzerner schafft er am Urner Kantonalen das Kunststück und holt das Maximum von 60 Punkten.

Es sind die ersten drei Kranzfestsiege überhaupt in der Karriere des Zugers. Auf dem Stoos und am Innerschweizer wird Reichmuth wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Er schwingt zwar immer noch an der Spitze mit, geht aber auch mal als Verlierer aus dem Sägemehlring.

Der letzte Auftritt ist dann wieder bärenstark. Beim traditionsträchtigen Brünigschwinget triumphiert der 23-Jährige.

Der Traum vom Heimsieg

Innert weniger Monate hat sich Pirmin Reichmuth vom Nobody zu einem der meistgenannten Königsanwärtern gemausert. Schafft er es als erst zweiter Innerschweizer zu königlichen Ehren, es wäre ein ungemein rasanter Aufstieg in den Schwingolymp.

Das ESAF steigt fast vor Reichmuths Haustüre. Von Cham nach Zug sind es nur wenige Kilometer. Auch das war nach dem dritten Kreuzbandriss ein Grund den Bettel nicht hinzuschmeissen. Dieser Durchhaltewillen könnte am Sonntag durchaus in den totalen Erfolg münden.

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