Die Entscheidung bei der Tour de France scheint gefallen. Tadej Pogacar dominiert weiterhin nach Belieben – das Gelbe Trikot ist ihm kaum noch zu nehmen.
Tour de France
Tadej Pogacar jubelt beim Überqueren der Ziellinie in Luz Ardiden nach der 18. Etappe der Tour de France. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tadej Pogacar fährt unaufhaltsam seinem zweiten Gesamtsieg an der Tour de France entgegen.
  • Der Slowene führt in drei der vier Trikot-Wertungen an der Frankreich-Rundfahrt.
  • Unterdessen sorgt eine Razzia bei einem der Tour-Teams für Aufsehen.

Das furiose Finale von Luz Ardiden zeigt noch einmal die enorme Dominanz von Tadej Pogacar an der Tour de France. Der Slowene holt das Pyrenäen-Double und dürfte wie im Vorjahr drei von vier möglichen Siegertrikots abräumen.

Auf der Skistation klatschte sogar Staatschef Emmanuel Macron für den 22-Jährigen. Pogacar dürfte nach seinem zweiten aufeinanderfolgenden Tagessieg in den Pyrenäen wohl auch das Weisse und das Bergtrikot gewinnen.

Drei von vier Trikots im Visier

«Es ist unglaublich, wie das läuft für mich. Ich geniesse das sehr. Für mich ist das alles nur ein grosses Spiel, und ich habe einfach Spass daran», sagte Pogacar. Das war auch in Luz Ardiden deutlich – seine Verfolger Jonas Vingegaard und Richard Carapaz waren chancenlos.

Pogacar Tour de France
Tadej Pogacar trägt derzeit das Gelbe Trikot, das Bergtrikot und das Weisse Trikot zugleich. - dpa

Pogacar hat sich damit weder in den Alpen noch am Mont Ventoux oder in den Pyrenäen Zeit abnehmen lassen. Er wird die Tour am Ende mit einem gewaltigen Vorsprung von weit über fünf Minuten für sich entscheiden.

Vingegaard und Carapaz dürften im Zeitfahren am Samstag noch um die Podestränge zwei und drei konkurrieren. Für Pogacar sind nach eigener Aussage «50 Prozent des Sieges» an der Tour de France schon eingefahren.

Pogacar Tour de France
Tadej Pogacar hat im Zielsprint der 18. Etappe der Tour de France sogar Zeit, sich nach seinen Verfolgern umzublicken. - dpa

«Warum sollte ich mir Sorgen ums Zeitfahren machen? Das ist ein Wettbewerb, der mir liegt. Ich kann es nicht erwarten», sagte der Star des UAE-Teams. Im Vorjahr hatte er in ebendieser Disziplin seinem Landsmann Primoz Roglic noch den Sieg an der Tour de France abgejagt.

Polizei-Razzia an der Tour de France

Schon vor der Etappe für Aufsehen sorgte eine Polizei-Razzia beim Team Bahrain-Victorious. Die hatte sich bereits am Mittwochabend im Teamhotel in Pau ereignet. «Im Rahmen der Untersuchung wurden die Räume der Fahrer durchsucht», teilte das Team mit.

Tour de France Razzia
Trotz der Razzia nahm das Team Bahrain-Victorious (re. Matej Mohoric) an der 18. Etappe der Tour de France teil. - keystone

Obwohl die Untersuchungsgründe nicht bekannt waren, wurde das Team auch aufgefordert, alle Schulungsunterlagen zur Verfügung zu stellen. «Diese wurden zusammengestellt und den Beamten wie angefordert vorgelegt», schrieb das Team.

Teamchef Mila Erzen spielte den Zwischenfall herunter. «Es war nichts Besonderes, wir hatten Besuch von der Polizei, sie fragten nach den Trainingsakten der Fahrer. Sie checkten den Bus, und das war's.» Festnahmen gab es keine, das Team bestritt die Etappe planmässig.

«Haben nichts zu verbergen»

Sprinter Sonny Colbrelli war über den Pyrenäen-Besuch der Beamten erstaunt. «Diese Razzia ist der Preis, den wir für unsere Leistungen und die guten Resultate zahlen. In anderen Sportarten gibt es das nicht, dass man mitten in der Nacht einfach geweckt wird.»

«Man stelle sich vor, so was würde im Fussball passieren», sagte der Italiener und versicherte: «Wir haben nichts zu verbergen.» Laut Staatsanwaltschaft Marseille drehte es sich um mutmasslichen Erwerb, Transport oder Besitz von illegalen Substanzen.

Beschuldigt werde ein Fahrer des Teams, der derzeit bei der Tour de France dabei ist. Die Ermittlungen, die nach Angaben der Behörde am 3. Juli eingeleitet wurden, sollen fortgesetzt werden, zunächst gilt die Unschuldsvermutung.

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