Tadej Pogacar spricht nach Tour-Sieg über Rücktritt
Tadej Pogacar (26) dominiert den Radsport derzeit beinahe nach Belieben. Nach seinem vierten Sieg an der Tour de France schlägt er aber auch düstere Töne an.

Das Wichtigste in Kürze
- Radstar Tadej Pogacar gilt für einige bereits als der grösste Radfahrer aller Zeiten.
- Am Sonntag fährt der 26-Jährige seinen vierten Tour-Gesamtsieg ein.
- Doch der Slowene zeigt sich im Anschluss nachdenklich – und offenbart Rücktrittsgedanken.
Was war in den letzten beiden Wochen nur mit Tadej Pogacar los? Der Rad-Star wirkte an der Tour de France müde und genervt. Dabei führte der Slowene die Frankreich-Rundfahrt souverän an. Und holt sich am Sonntag verdientermassen den vierten Toursieg – mit 26 Jahren!

Nach dem Triumph sorgen seine nachdenklichen Äusserungen aber für Aufsehen. Der Rad-Star gesteht in der Mixed-Zone: «Ich fange an, mir zu sagen, dass ich das nicht mein ganzes Leben lang machen werde.»
Tadej Pogacar: «Es gibt viele Burnouts»
Nicht einmal die Aussicht auf den fünften Tour-Sieg im kommenden Jahr kann Pogacar derzeit motivieren. «Das ist kein Ziel», erklärt der Slowene. Und spricht dann über psychische Probleme.
«Pogi» schlägt Alarm: «Ich finde, dass wir Radsportler zu sehr auf das Training fixiert sind. Es gibt viele Burnouts. Ich bin noch nicht so weit, aber es könnte auch mir passieren.»

Der Slowene beruhigt seine Fans gegenüber «L'Equipe»: «Ich denke nicht daran, sofort aufzuhören.» Aber er werde wohl auch nicht allzu lange weitermachen. Die Olympischen Spiele 2028 könnten bei ihm der Zeitpunkt werden, um an einen Rücktritt zu denken.
Teamkollege: «Sein Leben ist nicht einfach»
Tadej Pogacar ist der derzeit beste Radfahrer der Welt. Nicht wenige nennen ihn bereits den «GOAT» («Grössten aller Zeiten») – unter anderem Lance Armstrong. Seine Erfolge sorgen für eine unfassbare Popularität. Diese spüren auch seine Teamkollegen.

UAE-Profi Tim Wellens erzählt: «Sein Leben ist nicht einfach. Er kommt zum Frühstück runter. Und da sind zwanzig Leute, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangen. Er geht raus, und da sind dreissig andere, die warten. Und das Gleiche vor dem Bus.»