Aus an Tour de France – Remco Evenepoel: «Ich bin zerbrochen»
Olympiasieger Remco Evenepoel muss die Tour de France vor einer Woche aufgeben. Jetzt äussert sich der 25-jährige Belgier erstmals.

Das Wichtigste in Kürze
- Remco Evenepoel gewinnt an der Tour de France im Zeitfahren – später muss er aufgeben.
- Jetzt hat sich der belgische Rad-Star zu seinem Tour-Aus geäussert.
- Er spricht von einer der härtesten Entscheidungen, die er seit langem zu treffen hatte.
Knapp eine Woche nach seinem Aus bei der Tour de France gewährt Remco Evenepoel einen tiefen Einblick in sein Seelenleben.
«Nach zwölf Tagen bin ich zerbrochen», so der Doppel-Olympiasieger in einer langen Mitteilung auf seinem Instagram-Kanal. «Die Tour zu verlassen, war die schwierigste Entscheidung, die ich seit langem treffen musste. Aber es war die richtige.»
Der 25-Jährige steigt am vergangenen Samstag auf der schweren Pyrenäen-Etappe von Pau nach Luchon-Superbagnères entkräftet vom Rad. Der belgische Radprofi muss die Tour de France aufgeben.
Zu dem Zeitpunkt trägt Evenepoel das Weisse Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Und liegt auf dem dritten Rang des Gesamtklassements, hinter Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard.
Vorbereitung auf Tour de France läuft nicht optimal
«Dieser Tag wurde einer der echtesten und verletzlichsten Momente meiner Karriere. Ich bin zerbrochen und komischerweise bin ich stolz darauf», so der Belgier.
Es brauche Stärke, um zu zeigen, dass Dinge nicht immer so laufen, wie man möchte. Evenepoel schreibt: «Dieser Moment, so schlimm er war, hat gezeigt, dass ich menschlich bin – mit Höhen und Tiefen.»

Die Vorbereitung für die Frankreich-Rundfahrt läuft beim Zeitfahr-Weltmeister nicht nach Plan. Anfang Dezember erleidet er bei einem Trainingsunfall mehrere Knochenbrüche. Während der Reha und des späteren Trainings fühlt sich Evenepoel getrieben und unter Zeitdruck.

«Ich fühlte mich ständig, als würde ich hinterherlaufen. Im Training war ich nie ganz ich selbst.» Das habe ihn ausgelaugt. Bei den belgischen Meisterschaften vor der Tour de France bricht er sich bei einem Sturz auch noch eine Rippe.
Die erste Tour-Woche läuft für den Belgier zunächst erfolgreich. In Caen gewinnt er das Zeitfahren, bei Evenepoel schwanden die Kräfte dann aber.