Lewis Hamilton: «Red Bull hat Auto seit August nicht angerührt»

Der Abu-Dhabi-GP war ein Sinnbild der Formel-1-Saison 2023: Ganz vorne Max Verstappen und Red Bull, dann lange nichts und dann der Rest der Welt. Dem Niederländer konnte in einer Saison, die alle Rekorde brach, niemand das Wasser reichen. Und die Konkurrenz befürchtet, dass Verstappen 2024 genau so weitermacht wie bisher.

Das hält zumindest Rekordweltmeister Lewis Hamilton für realistisch. Der Brite war mit Mercedes einst selbst die dominante Kraft in der Formel 1. An die Bestwerte von Verstappen kamen Lewis Hamilton und die Silberpfeile aber selbst auf ihrem Zenit nicht annähernd heran.

Seine Saison beendete der 38-Jährige mit einem enttäuschenden neunten Rang in Abu Dhabi. Ein schwacher Trost nach seiner zweiten sieglosen Saison in Folge: Hamilton ist in der Fahrer-WM «best of the rest», schliesst das Jahr hinter den beiden Red-Bull-Piloten als WM-Dritter ab.

Dass er Verstappen und Red Bull im kommenden Jahr herausfordern kann, glaubt Hamilton aktuell noch nicht. «Sie haben hier mit 17 Sekunden Vorsprung gewonnen», bilanziert der Brite den Abu-Dhabi-GP. «Und dabei haben sie ihr Auto seit August nicht mehr angerührt. Man kann sich also denken, wo sie nächstes Jahr sein werden.»

Tatsächlich brachte Red Bull – beschränkt durch die Kostendeckel-Strafe aus dem Vorjahr – in Zandvoort das letzte nennenswerte Update-Paket. Der Vorsprung auf die Konkurrenz war gross genug, um nicht mehr in Gefahr zu kommen. Entsprechend dürfte das Weltmeister-Team frühzeitig mit der Entwicklung des nächstjährigen Renners begonnen haben.

Das befürchtet auch Lewis Hamilton, der Max Verstappen für die kommende Saison erneut in der Poleposition sieht. «Sie mussten ihr Auto seit August nicht mehr weiterentwickeln. Das ist definitiv ein Grund zur Besorgnis», meint der siebenfache Weltmeister. Das mache es den Verfolgern noch schwerer, den Rückstand aufzuholen.

Zu seinen eigenen Aussichten hält sich der Brite nach dem letzten Saisonrennen in Abu Dhabi noch bedeckt. «Wir haben viel über das Auto gelernt», meint Hamilton über den W14, den ersten sieglosen Mercedes seit 2011. «Jetzt liegt es nur noch am Team, und alle wissen, was sie tun müssen. Ob das reicht, werden wir sehen.»