Handball-Bundesliga: Lemke und Heinevetter in Quarantäne
Schock in der deutschen Handball-Bundesliga: Zwei Spieler der MT Melsungen müssen wegen Verdachts auf das Coronavirus in eine 14-tägige Quarantäne.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Spieler des MT Melsungen (D) müssen in die Quarantäne.
- Es handelt sich um die Nationalspieler Finn Lemke und Silvio Heinevetter.
Fast ein halbes Jahr musste die Handball-Bundesliga wegen der Coronavirus-Pandemie eine Zwangspause einlegen. Nun soll es für den ersten Bundesligaverein wieder losgehen. Es wäre ein kleiner Schritt zurück zur Normalität - doch ein positiver Fall könnte alles stoppen.
Entsprechend gross war die Vorfreude auf die Rückkehr in den Wettkampfmodus. Doch nun müssen die Nordhessen wegen eines Corona-Falls im Betreuerstab jedoch plötzlich darum bangen. Der Verein bestätigte, dass sich eine Person aus dem Betreuerteam der MT Melsungen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert hat.
Finn Lemke und Silvio Heinevetter befinden sich in 14-tägiger Quarantäne
Die beiden Nationalspieler Finn Lemke und Silvio Heinevetter haben sich auf Anweisung des zuständigen Gesundheitsamtes in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Beide hatten Kontakt zur betroffenen Person.
Das für diesen Donnerstag geplante Testspiel gegen den Bundesligarivalen TSV Hannover-Burgdorf wurde abgesagt. Ob der Corona-Fall Auswirkungen auf das Hinspiel in der ersten Qualifikationsrunde der European League am Sonntag hat, blieb zunächst offen.

«In unserem Fall haben wir sehr schnell reagiert. Wir gehen deshalb (...) davon aus, das Ereignis sehr gut eingrenzen zu können und es dadurch bestmöglich zu bewältigen». Das sagte MT-Vorstand Axel Geerken.
Seit einigen Jahren hat sich der Verein im oberen Tabellendrittel der Handball-Bundesliga etabliert. Der von vielen Experten erwartete Angriff auf die Spitze blieb aber bisher aus.
Immerhin sechs deutsche Nationalspieler haben die Melsunger in ihren Reihen. Dazu gehören einige Topspieler aus dem Ausland wie Kroatiens Kreisläufer Marino Maric und den dänischen Regisseur Lasse Mikkelsen. Dennoch empfindet Geerken keinen Erfolgsdruck, «auch wenn Medien oder Wettbewerber meinen, wir müssen jetzt endlich irgendwelche tollen Sachen erreichen. Wir gehen unseren Weg besonnen weiter, so wie wir das in der Vergangenheit getan haben.»
Handball-Bundesliga Saison kann man kaum planen
Zumal die Saison kaum planbar ist. Das zeigt sich schon vor dem ersten Pflichtspiel, das nicht nur wegen Melsungens Corona-Fall auf der Kippe steht.
«Es besteht die latente Gefahr, dass wir aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung gar nicht nach Dänemark reisen können. Denn die Pandemie-Lage in Silkeborg ist bedenklich», sagte Geerken. «Letztlich muss das die EHF entscheiden.»
Abwehrchef Lemke versuchte, «das alles so gut wie möglich auszublenden», wurde dann aber durch die verordnete Quarantäne kalt erwischt. «Wenn man den Ball in der Hand hat», betonte Rückraumschütze Kühn, «ist fast alles so, wie es vorher war.»