Zürich: Afghanin Sadia droht Abschiebung – ihr Team sammelt Spenden

Pascal Moser
Pascal Moser

Zürich,

Sie sei eine «faire und äusserst respektvolle Teamkollegin», schreiben die SC Wipkingen Frauen 2. Jetzt wollen sie die Abschiebung von Sadia (19) verhindern.

SC Wipkingen
Die Frauen des SC Wipkingen 2 mit Trainer Flurin Schmitt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Sadia (19) ist seit 2022 in der Schweiz, seit 2024 spielt sie Fussball beim SC Wipkingen.
  • Jedoch droht ihr die Abschiebung nach Italien – das löst massive Ängste bei ihr aus.
  • Sadias Teamkolleginnen sammeln Spenden, um ihr und ihren Eltern «eine Zukunft zu geben».

2018, im Alter von 12 Jahren, musste Sadia mit ihrer Familie vor dem Krieg in Afghanistan flüchten. Vier Jahre später kam sie in der Schweiz an. Heute lebt sie in Zürich und spielt Fussball bei den SC Wipkingen Frauen 2 in der 4. Liga.

Doch jetzt droht der heute 19-Jährigen die Abschiebung nach Italien. Und das, obwohl sie gut integriert sei. Ihre drei Schwestern dürfen bleiben, nur Sadia und ihre Eltern sollen ausgewiesen werden.

Afghanistan
Ein Bild der Zerstörung aus dem Jahr 2018 in Kabul, Afghanistan. - keystone

Spendenziel bereits übertroffen

Dagegen wehren sich jetzt ihre Teamkolleginnen und haben eine Crowdfunding-Aktion lanciert. Das Ziel: 6000 Franken an Spenden sammeln, um mithilfe eines Anwalts den Entscheid überprüfen zu lassen.

Die Aktion stösst auf sehr viel Solidarität: Nur zwei Tage nach dem Start ist das Geld bereits zusammengekommen. Über 250 Spendenbeiträge sind eingegangen.

Spendest du Geld?

Zum Publikations-Zeitpunkt dieses Artikels wurden bereits über 7500 Franken gesammelt. Alles Geld, welches nicht für den Anwalt benötigt wird, kommt direkt der Familie zugute.

Wie Trainer Flurin Schmitt auf Anfrage mitteilt, befindet sich Sadia derzeit in psychiatrischer Behandlung. Die drohende Abschiebung löste bei ihr massive Ängste aus. Sie habe versucht, sich das Leben zu nehmen.

«Wollen sie in Klinik besuchen»

Der Spendenaufruf habe in Absprache mit ihr stattgefunden. Schmitt sagt: «Wir wollten ihr Einverständnis, bevor wir ihren Fall öffentlich machten.»

CSS Wipkingen
Die SC Wipkingen Frauen 2 sammeln Spenden für ihre Teamkollegin Sadia. - zVg

Neben dem Crowdfunding leistet das Fussball-Team auch emotionale Unterstützung. «Wir haben ihr einen Brief geschrieben und Blumen geschickt. Sobald es ihr etwas besser geht, möchten wir sie auch in der Klinik besuchen», so Trainer Schmitt.

Klar sei: Eine Rückführung der Afghanin halte das Team für unzumutbar. In Italien wäre Sadia von ihren drei Schwestern getrennt.

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