Zinédine Zidanes Rücktritt als Real-Trainer kam auf den ersten Blick überraschend. Doch der Franzose hätte keinen besseren Zeitpunkt dafür finden können.
Zinédine Zidane
Zinédine Zidane scheint die Lust an den Fragen zu Sergio Ramos' Zukunft zu verlieren. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zinédine Zidane hat mit seinem Rücktritt als Trainer von Real alle überrascht.
  • Der Franzose hat mit Real drei Champions-League-Titel in Serie gefeiert.
  • So bleibt Zidane nach dem Rücktritt als Legende in Erinnerung.

Drei Mal in Folge gewann er die Champions League. Während zweieinhalb Jahren hat er neun von möglichen 13 Titeln in die spanische Hauptstadt geholt. Damit hat Zinédine Zidane die Standards bei den erfolgsverwöhnten Madrilenen erfüllt, dem enormen Druck standgehalten. Und dies, ohne zuvor gross Trainererfahrung gesammelt zu haben.

Gestern folgte der grosse Knall. «Zizou» verkündete den Rücktritt. Während er damit Millionen Fussballfans erstmal mit offenem Mund dastehen liess, hat der 45-Jährige damit seine Grösse ein für alle mal unter Beweis gestellt. Er verlässt Real Madrid auf dem Zenit.

Hielt die Startruppe bei Laune

Zidane hat erkannt, dass er die mittlerweile berechtigterweise als Legenden-Mannschaft verehrte Equipe nicht mehr weiterbringen kann. Der Weg zum historischen Triple war steinig. Real hat nicht mehr so überzeugt, wie in den letzten Jahren. Ein Quäntchen Glück, ein goldenes Händchen von Zidane und die Klasse der Etablierten im Team halfen dann doch, dass neben der enttäuschenden Meisterschaft doch noch die wichtigste Klubtrophäe in die Höhe gestemmt werden durfte.

Zidane hatte das Starensemble von Real Madrid stets im Griff.
Zidane hatte das Starensemble von Real Madrid stets im Griff. - Keystone

So schaffte der langjährige französische Nationalspieler das Kunststück, mit seinem Team in der Champions League nie auszuscheiden. Er schaffte das Kunststück, das Madrider Starensemble bei Laune zu halten. Das ist ein Erfolg für die Geschichte. Und Zidane bleibt dank dem Rücktritt auf dem Olymp. Er entgeht damit der Gefahr, den Legendenstatus zu verlieren.

Besserer Abschied als Trainer

So hat sich der Sohn algerischer Einwanderer, der in seiner Heimatstadt Marseille aufgewachsen und mit dem Fussball dem Alltag zu entfliehen versuchte, mit einer Grösse verabschiedet, die seinesgleichen sucht. Das war nach seiner Spielerkarriere noch anders. Damals beendete er seine Laufbahn mit einem Abschiedsknall der anderen Art: Der stets aufbrausende Zidane streckte im WM-Final 2006 Marco Materazzi mit einem legendären Kopfstoss nieder – den Franzosen blieb ein zweiter WM-Titel verwehrt.

Die legendäre Szene im WM-Final 2006: Zidane wird daraufhin vom Platz gestellt.

Wie es in Zidanes Karriere weitergeht, ist noch nicht bekannt. In Bern wird bekanntlich ein Posten frei – das wäre doch was?

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