Adi Hütter stolpert über Regionalligist Ulm und fliegt aus dem Pokal. Eine Woche vor dem Bundesligastart steht YBs «Trainergott» schon unter grossem Druck.
In Bern noch der unbestrittene und umjubelte Trainergott, in Frankfurt unterwegs mit gesenktem Haupt. Frankfurts Trainer Adi Hütter geht nach dem Spiel zum Bus.
In Bern noch der unbestrittene und umjubelte Trainergott, in Frankfurt unterwegs mit gesenktem Haupt. Frankfurts Trainer Adi Hütter geht nach dem Spiel zum Bus. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-YB-Trainer Adi Hütter ist nach Cup-Pleite in Ulm bereits unter Druck.
  • Die nächsten Woche werden zeigen, ob Hütters Team die hohen Ambitionen erfüllen kann.

Kaum drei Monate ist es her, da stand Adi Hütter auf dem komplett gelb-schwarzen Bundesplatz und erlebte den Höhepunkt seiner Karriere. Im Berner Fanblock gehörte der Doppelhalter mit seinem Konterfei und dem Zusatz «Trainergott» zum meisterlichen Requisiten-Inventar. Jetzt steht der Österreichische Erfolgstrainer mit der Eintracht Frankfurt nach der Pokal-Pleite in Ulm bereits mit dem Rücken zur Wand.

Zum ersten Mal nach 22 Jahren scheiterte nämlich wieder ein amtierender DFB-Pokalsieger in der ersten Runde. Und das nur eine Woche nach dem 0:5-Debakel im Supercup.

Debakel gegen den FC Bayern München

In den Tagen nach dem Debakel gegen den FC Bayern München war den Frankfurter Verantwortlichen das Erstaunen und die Frustration anzumerken. Zwar hat der Club die Rekordzahl von 30 000 Dauerkarten abgesetzt, der Umsatz des Vereins wird in dieser Spielzeit auf das Rekordniveau von rund 150 Millionen Euro ansteigen. Das sind wichtige Zahlen für den Verein - doch ohne jeden Wert, wenn sportlich so wenig passt wie bislang.

In Ulm bemühte sich Sportdirektor Bruno Hübner bei aller Enttäuschung über das Erstrunden-Aus wohl auch deswegen um eine zumindest in der Öffentlichkeit milde Analyse. «Wir haben zwei Pflichtspiele nicht gut gespielt. Heute sehe ich das nicht ganz so dramatisch», meinte er. «Wir müssen auf den guten Sachen aufbauen und die schlechten abstellen.»

Hütter will einkaufen

Auf die Frage, ob dem Kader Qualität fehle, antwortete Hübner dennoch: «Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube, dass wir uns noch finden und nächste Woche in Freiburg ein anderes Spiel zeigen und ein anderes Gesicht. Das warten wir ab.» Offensichtlich aber ist: Noch hat die SGE den Verlust der Stammspieler Kevin-Prince Boateng, Omar Mascarell, Lukas Hradecky und Marius Wolf nicht im Ansatz kompensiert. Zudem fehlten in Ulm die verletzten Ante Rebic, Timothy Chandler und der gesperrte Gelson Fernandes.

Ex-YB-Trainer Hütter liess deswegen erneut durchblicken, dass er gerne noch weitere Zugänge in seinem Kader begrüssen würde. Der Nachfolger von Niko Kovac warb aber auch um Geduld. «Wir haben eine Mannschaft die jung ist und auch eine gewisse Zeit braucht. Ich bin davon überzeugt, dass wir in die richtige Spur finden», betonte der Österreicher. Wie wenig Worte derzeit aber helfen, war auch dem 48-Jährigen klar: «Fakt sind zwei Niederlagen. Nächste Woche geht die Bundesliga los. Es ist vielleicht besser, jetzt weniger zu sprechen und noch intensiver zu arbeiten.»

Adi Hütter
Adi Hütter hat bei den YB-Fans einen Legenden-Status erreicht. - Keystone
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