YB: Ein Berner überragt beim 4:0-Kantersieg gegen den FCZ

Zehnter Sieg aus den letzten zehn Duellen mit dem FCZ. YB schiesst sich beim 4:0 den angestauten Frust von der Seele. Dabei zeigt sich ein Berner – der schwierige Wochen hinter sich hat – besonders spielfreudig.

Hier kommen die Noten.

Schwierig, einen Goalie zu benoten, der kaum Arbeit hat. Denn so richtig ins Zeug muss sich der wieder genesene Keeper von YB gar nie legen. Doch ist er schon von Minute eins an wach. Wie beim Weitschuss aus dem Mittelkreis von Kololli, den er über die Latte lenkt.

Die Note 5 gibt es nicht nur für sein erstes Meisterschaftstor für YB, dieses macht er richtig gut. Hat bereits zuvor eine gute Torchance. Nach dem abgefälschten Ngamaleu-Schuss schlenzt Quentin den Ball über das Tor. Defensiv absolut solid – auch da erfüllt.

Eine brutal abgeklärte Leistung. Mit guter Übersicht und der nötigen Härte, obwohl er selber zweimal von Zürchern die Hand ins Gesicht kriegt.

Hat Glück, dass Kramer nach einer halben Stunde die Zürcher nicht in Führung köpfelt. Völlig vergessen und freistehend kommt der FCZ-Stürmer zum Kopfball, doch der Ball geht über das Tor. Dies müsste jedoch die Zürcher Führung sein. Sonst ist seine Leistung dezent – aber solide.

Eine gute Leistung, immer wieder mit Vorstössen. So spielt der moderne Aussenverteidiger.

Der beste Spieler auf dem Platz, macht richtig Dampf über seine Seite und sprüht vor Spielfreude. Spürt offensichtlich den anstehenden Frühling.

Seinen guten Schuss in Halbzeit eins kann Brecher noch parieren. Ist bei zwei Toren direkt beteiligt – richtig stark. Zur Krönung fehlt nur ein eigenes Tor.

Er freut sich wohl über das Aufgebot für die U21-EM. Zeigt eine ansprechende Leistung und steht oft am richtigen Ort.

Solid und unaufgeregt. Ohne den ganz grossen Einfluss auf das Spiel.

Schiesst aus allen Lagen und beschäftigt die Zürcher Abwehr das ein und andere Mal. Es fehlen ihm nur das Wettkampfglück und die Genauigkeit bei seinen Abschlussversuchen.

Er ist für das Toreschiessen verpflichtet worden, dies erfüllt er zum zehnten Mal in dieser Meisterschaft.

Stets bemüht und wohl auch mit Extra-Motivation. Der Mann mit den drei Pässen, (Frankreich, Kamerun und USA) ist für das US-Nationalteam aufgeboten.

Toller Assist beim 1:0. Hat selber eine dicke Chance vor der Pause, doch Brecher lenkt seinen Kopfball um den Posten.

Sein Aufgebot für die U21-EM hat auch ihm wohl noch einen Schub gegeben. Fleissig, trickreich und erfolgreich im Abschluss – stark.

Eine Schuld bei den Gegentoren ist nicht auszumachen. Bewahrt seine Mannschaft vor einem früheren Rückstand gegen Ngamaleu und Siebatcheu! Wieder einmal lassen ihn seine Vorderleute im Stich.

«Heki» findet den Schlüssel zum Spiel überhaupt nicht und macht öfters keine gute Figur. Sollte sich die Gegentore nochmals am TV anschauen – erschreckend schwach!

Vier Gegentore in Bern, die Abstimmung hat gegen Ende überhaupt nicht mehr gestimmt. Keine schönen Bilder, welche die Abwehr da präsentiert. Und mittendrin Nathan – wie beim dritten Berner Treffer.

Kommt schon vor der Pause für den verletzten Nati-Verteidiger Omeragic. Doch weder er, noch vorher Becir, können den richtig gut aufgelegten Ngamaleu an diesem Nachmittag stoppen.

Beim Führungstreffer von YB segelt er am Ball vorbei. Und wie schlecht er vor der Garcia-Flanke vor dem 0:3 verteidigt, sollte er sich selber nochmals anschauen. Das war nicht Super-League-tauglich.

Auch er kommt nicht auf sein Leistungsniveau. Hat vor der Pause viel zu tun mit Spielmann. Vor dem 0:2 und 0:4 sieht er gegen Ngamaleu richtig schlecht aus.

Fakt ist, dass er den Zweikampf vor dem 0:1 gegen Maceiras verliert und so seine Mannschaft auf die Verliererstrasse bringt. Fakt ist auch, dass er nicht alles falsch – aber auch wenig richtig gut macht. Auch, wenn ihm in Sachen Einsatz keine Vorwürfe gemacht werden können.

Einer der wenigen Zürcher, der gegen YB eine genügende Leistung zeigt. Sein Einsatz stimmt, auch wenn gegen vorne noch viel mehr möglich ist. Dass er es kann, zeigt er ja bei seiner guten Flanke auf Kramer. Dieser schafft es nicht, den Ball aus fünf Metern im Tor unterzubringen.

Der auffälligste Zürcher, zielstrebig immer Richtung Tor von YB unterwegs. Versucht es schon in der ersten Minute mit einem Mega-Distanzschuss – doch von Ballmoos ist nicht zu bezwingen. Zuckerpass auf Kramer, doch dieser trifft nur das Aussennetz. Seine Kollegen hätten sich an seiner Leistung orientieren sollen.

Für einmal kann er sein Potenzial nicht abrufen und bleibt blass, wie so mancher seiner Kollegen. Es will einfach nicht wirklich etwas Brauchbares gelingen.

Das Sinnbild wohl seine Schuss, der am Tor vorbei geht, auch weil YB-Captain Lustenberger noch entscheidend ablenken kann.

Es ist nicht ganz alles schlecht, aber in der Summe viel zu wenig. Da muss mehr kommen!

Der «Löli» des Spiels – statt der Held. Kommt nach einer halben Stunde völlig freistehend aus fünf Metern zum Kopfball und versiebt die Führung.

Schon vorher hat er nach gutem Zuspiel von Kololli eine Chance. Doch der Schuss aus spitzen Winkel landet im Aussennetz. Bilanz: Nicht erfüllt.