Nach acht Jahren kehrt der VfL Osnabrück wieder zurück in die 2. Fussball-Bundesliga. Mit einer spontanen Aufstiegsfeier am Rathaus begann eine lange Party-Nacht. Um den zweiten Aufstiegsplatz kämpfen Karlsruhe, Halle und Wehen Wiesbaden.
Die Osnabrücker feiern den Treffer zum 1:0. Foto: Friso Gentsch
Die Osnabrücker feiern den Treffer zum 1:0. Foto: Friso Gentsch - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Osnabrück (dpa) - Erst feierten die Aufstiegshelden des VfL Osnabrück mit den Fans im Stadion, dann ging es in den Kneipen bis in die frühen Morgenstunden des Ostersonntags weiter. 

Vier Spieltage vor dem Saisonende der 3. Fussball-Liga hat Osnabrück die Rückkehr in die 2. Bundesliga vorzeitig perfekt gemacht. «Wir werden nächstes Jahr Vollgas geben, damit wir auch ne ganz geile Rolle spielen in der 2. Liga», versprach Aufstiegs-Trainer Daniel Thioune euphorisiert vom grössten Erfolg seiner Laufbahn.

Durch das 2:0 gegen den Tabellenletzten VfR Aalen und dank des Patzers des SV Wehen Wiesbaden, der beim abstiegsbedrohten FC Carl Zeiss Jena mit 1:3 verlor, sind die Lila-Weissen nach acht Jahren wieder zweitklassig. Der siebte Aufstieg in die 2. Liga ist Rekord. «Eine unfassbare Saison», sagte Torhüter Nils Körber. «Nach zehn Spieltagen hat jeder gesagt: Die hatten Glück. Aber es war harte Arbeit. Jetzt haben wir es geschafft und feiern richtig.»

Der Platzsturm nach dem Abpfiff war der Anfang einer langen Party-Nacht. Später gelangte ein Grossteil der Mannschaft per Linienbus gemeinsam mit hunderten Fans in die Innenstadt zu einer spontanen Aufstiegsfeier am Rathaus. «Die Stadt ist verrückt auf den VfL», sagte Thioune, der bei der Pressekonferenz von seinen Spielern mit einer Bierdusche gefeiert wurde. Kaum einer lebt den VfL wie Thioune: Als Kind stand er in der Fan-Kurve, er bestritt als Spieler 170 Partien für den VfL und stieg mit dem Club 2000 in die 2. Liga auf. Nun gelang dem 44-Jährigen sein vorläufiges Meisterstück als Coach.

Dabei ist der Aufstieg völlig überraschend. Denn noch vor einem Jahr schloss der Verein die Saison als 17. ab. Thioune und Sportdirektor Benjamin Schmedes bauten daraufhin ein völlig neues Team auf, sie schickten 16 Spieler weg und holten 14 Neue dazu. «Alle Räder haben ineinandergegriffen», erklärte Schmedes. «Die Jungs waren bereit, durch das Feuer zu gehen. Der Trainer hat sie dazu Woche für Woche verbessert.» Sein gutes Gespür auf dem Transfermarkt wird wieder gefragt sein, um in Liga zu bestehen.

Denn «personell, finanziell wie auch infrastrukturell» sei der Verein Stand heute nicht mehr als ein normaler Drittliga-Club, sagte Geschäftsführer Jürgen Wehlend in einem Interview des NDR-Fernsehens. «Wir stehen am Ende der Wertschöpfungskette. Wir stellen uns ganz hinten an und müssen uns mehr erarbeiten. Dann ist auch eine Entwicklung möglich.» Daran dachte am Samstagabend und dem folgenden Party-Marathon aber erstmal niemand.

Um den zweiten direkten Aufstiegsplatz wird es wohl bis zum Schluss einen Dreikampf zwischen dem Karlsruher SC (2./62 Punkte), dem Halleschen FC (3./59) und Wiesbaden (4./59) geben. Der KSC, der gegen den SV Meppen einen Rückstand zum 3:1-Sieg drehte, kann es aus eigener Kraft schaffen, während die Verfolger auf Patzer der Konkurrenz hoffen muss. «In dieser Phase zählt nur der Sieg», sagte KSC-Coach Alois Schwartz erleichtert.

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