Sergej W. gibt zwar zu, die Bomben gebaut und detoniert zu haben, die beim BVB Mannschaftsbus explodierten – er wollte aber niemanden töten.
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Ein Beamter des Landeskriminalamtes (LKA) untersucht in der Nacht nach dem Anschlag den Mannschaftsbus der Fussballmannschaft von Borussia Dortmund. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben dem vollbesetzten Mannschaftsbus des BVB hat Sergej W. drei Bomben gezündet.
  • Die Verteidiger bestreiten einen Tötungsvorsatz.

Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund haben die Verteidiger eine Haftstrafe von deutlich unter zehn Jahren beantragt. In seinem Plädoyer vor dem Dortmunder Schwurgericht hielt Rechtsanwalt Carl Heydenreich am Donnerstag eine Verurteilung wegen versuchten Mordes für ausgeschlossen. Der Angeklagte Sergej W. habe sich nur der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion schuldig gemacht. Der in Russland geborene Deutsche hatte im Prozess zugegeben, neben dem voll besetzten Mannschaftsbus des BVB drei Bomben gezündet zu haben. Er bestreitet aber jeden Tötungsvorsatz.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits am Montag lebenslange Haft beantragt. Die Tat vom 11. April 2017 hatte im In- und Ausland für Entsetzen gesorgt. Im Inneren des Busses wurde der damals noch für noch für Borussia Dortmund aktive Innenverteidiger Marc Bartra schwer am Unterarm verletzt. Ein Motorradpolizist erlitt ein Knalltrauma.

Sergej W. hat bereits frühzeitig im Prozess zugegeben, die Bomben gebaut, versteckt und mit einem Fernzünder zur Detonation gebracht zu haben. Angeblich wollte er damit aber nur Angst und Schrecken verbreiten, um den Aktienkurs des börsennotierten Fussballvereins abstürzen zu lassen. Der 29-Jährige hatte zuvor mit geliehenem Geld zahlreiche Optionsscheine erworben, mit denen er auf einen fallenden Kurs wettete.

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