Urs Fischer vor Rückkehr? – «Arbeit auf dem Platz fehlt mir»
Zwei Jahre nach seinem Out bei Union Berlin blickt Urs Fischer «stolz und zufrieden» zurück. Jetzt fühlt sich der Erfolgstrainer bereit für eine neue Aufgabe.

Das Wichtigste in Kürze
- Urs Fischer ist seit Ende 2023 ohne Trainerjob. Damals endete seine Zeit bei Union Berlin.
- Nach längerer Pause betont Fischer nun: «Ich wäre bereit, eine neue Aufgabe anzunehmen.»
Urs Fischer will zurück auf die Trainerbank. Knapp zwei Jahre nach seinem Abgang bei Union Berlin sagt er im Interview mit «Transfermarkt»: «Ich wäre mittlerweile wieder bereit, eine neue Aufgabe anzunehmen.»
Urs Fischer ist auf Union-Zeit stolz
Die Trainer-Vita des 59-Jährigen spricht für sich: Vizemeister mit dem FC Zürich, Europa-Qualifikation mit dem FC Thun und zwei Meisterschaften sowie einen Cupsieg mit dem FC Basel.

Dann folgte das Meisterstück mit Union Berlin: Fischer führte den Traditionsclub aus der zweiten Bundesliga bis in die Champions League. «Da darf man schon stolz und zufrieden sein», sagt er heute.
Schlaflose Nächte vor Union-Abgang
Auf Erfolgen kann man sich im Fussball aber nicht ausruhen. Keiner weiss das besser als Fischer: Wenige Monate nach der Auszeichnung zum Trainer des Jahres endete seine Zeit in Berlin.
Vor dem Rücktritt habe er einige schlaflose Nächte gehabt, gibt Fischer heute zu. «Es ist belastend, wenn man viel investiert, aber die Kurve nicht bekommt. Es war keine einfache Zeit, aber eine, aus der ich viel mitgenommen habe.»

Trotz oftmals guter Leistungen seien die Punkte einfach nicht gekommen. Ganz anders als in den Jahren davor, als Union mit «Underdog-Fussball» oft übermässig viele Zähler holte.
Fischer: Passe Spielweise den Möglichkeiten an
Kritik an seiner Spielphilosophie mit wenig Ballbesitz und vielen langen Bällen will Fischer so nicht stehen lassen. «Wer definiert, was attraktiv ist?», fragt er. Ein Trainer müsse seine Spielweise auch immer den Möglichkeiten anpassen.

Fischer betont: «In Zürich war mein Ansatz offensiv und dynamisch, in Thun dann so effizient wie möglich. Mit Basel haben wir Rekorde aufgestellt.» Union Berlin führte er in sportlich ungeahnte Sphären.
«Das war möglich, weil wir mit dem Bestand, den Talenten und dem Umfeld gearbeitet haben. Jeder Club muss sich am Ende überlegen: Welchen Fussball will ich – und welchen Trainer brauche ich dafür.»

Bei der Trainerfrage ist in den letzten Jahren gerüchteweise schon häufiger der Name Urs Fischer gefallen. Und bald könnte es jetzt tatsächlich zu einem Comeback kommen. «Die tägliche Arbeit auf dem Platz fehlt mir», lässt Fischer durchblicken.