Ronaldo 3, Schweiz 1! Die Gründe für die Niederlage der Schweizer Nati im Halbfinal der Nations League sind offensichtlich. Was sagen die Beteiligten?
Schweizer Nati Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri macht klar: Wir sind nicht hier, um Ferien zu machen. Wir wollen den 3 Platz erreichen!» - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verliert den Nations-League-Halbfinal gegen Portugal mit 1:3.
  • Ronaldo schoss für die Portugiesen alle drei Tore – Rodriguez traf für die Schweiz.
  • Was sagen die Spieler und der Trainer zur Niederlage? Wie geht es weiter?

Die Schweizer Nati kann auch im Halbfinal der Nations League gegen Portugal einen 65 Jahre alten Fluch nicht beenden. An der WM 1954 war es, als die Nati letztmals ein K.-o.-Spiel gewann! Damals hiess es nach Schlusspfiff gegen Italien, 4:1 im Entscheidungsspiel für die Viertelfinals.

Seither gab es in entscheidenden Spielen nur noch Pleiten. Alleine in den letzten 25 Jahren scheiterte die Nati sechsmal. An der WM 1994 im Achtelfinal gegen Spanien. An der WM 2006 im Achtelfinal gegen die Ukraine.

An der WM 2014 gegen Argentinien. An der EM 2016 im Achtelfinal gegen Polen. An der WM 2018 im Achtelfinal gegen Schweden.

Und nun, also im Halbfinal der erstmals ausgetragenen Nations League im Jahr 2019 gegen Portugal. Oder besser gesagt gegen Ronaldo. Denn der Superstar erzielte beim 3:1-Sieg der Portugiesen alle Tore.

Schweizer Nati Trainer zoll Ronaldo Respekt

Nati-Coach Vladimir Petkovic muss deshalb eingestehen: «Ronaldo war heute der Extra-Spieler, der den Unterschied ausgemacht hat. Er machte aus dem Minimum das Maximum. Drei Schüsse, drei Tore. Ich gratuliere Portugal zu diesem Spieler.»

Ins gleiche Horn bläst auch Verteidiger Manuel Akanji. «Beim 2:1 hat Ronaldo wenig Raum, aber er haut den Ball perfekt rein. Und das 3:1 macht er überragend. Man sieht ja Woche für Woche, was er kann.»

Teamkollege Granit Xhaka pflichtet ihm bei: «Wir haben heute über 90 Minuten eine super Leistung gebracht. Aber Cristiano Ronaldo hat gezeigt, weshalb er der beste Spieler der Welt ist.»

Schweizer Nati
Granit Xhaka und die Schweizer Nati wollten mit einem frechen Auftritt im Halbfinal den Gastgeber ärgern – daraus wurde nichts. - sda - KEYSTONE/AP UEFA/LUKAS SCHULZE

Petkovic einigermassen zufrieden

Vielleicht macht es die Niederlage weniger bitter, wenn man verliert, weil der Gegner Ronaldo in seinen Reihen hat. «Über 90 Minuten haben wir zeigen können, dass wir eine gute Mannschaft haben.» So zeigte sich Petkovic nämlich einigermassen zufrieden mit dem Auftritt seiner Auswahl.

Geärgert hat ihn die Niederlage der Schweizer Nati trotzdem, denn sie seien vorne manchmal etwas zu wenig konkret gewesen. «Und am Ende hat es auch hinten nicht ganz gestimmt. Es gab kleine Fehler, die wir teuer bezahlt haben.»

Wieder Tore in den letzten Minuten

Zwei entscheidende Gegentore in den letzten Minuten. Das rief Erinnerungen wach an das Spiel gegen Dänemark vor rund zehn Wochen in der EM-Qualifikation. Damals ging die Schweizer Nati kurz vor Schluss komplett ein und verspielte eine 3:0-Führung.

«Wir waren heute wie damals am Schluss zu tief gestanden. Wir wollten zu sehr verwalten und waren vielleicht auch ein wenig müde», sagt der Nati Trainer dazu. «Wir müssen die Partie gut analysieren. Das darf uns nicht mehr passieren, dass wir kurz vor Schluss noch zwei Tore erhalten», findet auch Xherdan Shaqiri.

Xherdan Shaqiri Schweizer Nati
Xherdan Shaqiri ist heiss aufs Spiel um Platz 3 gegen die Engländern. - Keystone

Am Sonntag geht es um Platz 3

Den nächsten Versuch, in einem Pflichtspiel einen grossen Gegner zu schlagen, macht die Schweizer Nati am Sonntag in Guimarães. Dann geht es im Spiel um Platz 3 gegen England oder die Niederlande.

«Mal schauen, wie der mentale und physische Zustand der Spieler ist. Es werden die elf spielen, welche mir die grösste Sicherheit geben, das Spiel zu gewinnen. Denn es ist klar, dass wir am Sonntag siegen wollen», so Nati-Trainer Petkovic.

Ins gleiche Horn bläst CL-Sieger Shaqiri: «Wir sind nicht hier, um Ferien zu machen und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Wir wollen wieder ein gutes Spiel zeigen und unbedingt den 3. Rang erreichen.»

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Der Final ist für die Schweizer Nati Geschichte – das nächste Ziel ist Platz 3. - Keystone
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