Rückkehr in Assistenten-Rolle für Flick «nicht vorstellbar»

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Deutschland,

Bayern-Trainer Hansi Flick will bei den Münchnern nach seiner Beförderung zum Chefcoach nicht wieder in die Assistenten-Rolle zurückkehren.

Ist beim FC Bayern München zum Cheftrainer aufgestiegen: Hansi Flick. Foto: Uwe Anspach/dpa
Ist beim FC Bayern München zum Cheftrainer aufgestiegen: Hansi Flick. Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • München (dpa) - Ein tiefenentspannter Hans Flick hat Lust auf mehr.

«Ich kann mir vieles vorstellen, aber das kann ich mir im Moment nicht vorstellen», sagte Flick dem «Kicker». Der frühere Co-Trainer von Bundestrainer Joachim Löw hatte die Mannschaft nach der Trennung von Niko Kovac Anfang November übernommen und war nach dem letzten Hinrunden-Spiel «mindestens» bis zum Saisonende» als Cheftrainer bestellt worden.

Eine Rückversetzung in die Assistenten-Rolle im Sommer kann er sich beim FC Bayern derzeit nicht mehr vorstellen. Nach seiner Beförderung reizt ihn vielmehr der Chef-Posten in München auch über die aktuelle Frist hinaus.

Der Rekordmeister hat in den zehn Spielen unter Flicks Regie acht Siege bei einem Torverhältnis von 32:7 geschafft. «Die Art und Weise, wie wir Fussball gespielt haben, imponiert mir«, sagte der 54-Jährige.

«Ich spüre das absolute Vertrauen. Es spricht ja nichts dagegen, dass man weitermacht, wenn es erfolgreich verläuft», sagte Flick dem «Kicker» in einem Interview. «Gehen wir einfach mal davon aus, dass die Spiele und Ergebnisse weiterhin passen; und wenn nicht, hat der Verein ausreichend Zeit, sich nach einem anderen Trainer umzuschauen.»

«Es macht sehr viel Spass, vor allem in der Konstellation mit diesem Trainerteam und dessen Unterstützung», sagte der Nachfolger von Niko Kovac. Dazu komme die Arbeit mit der Mannschaft. «Wir haben ein wirklich gutes Miteinander gefunden. Bayern München ist ein Verein mit viel Power, deshalb gefällt mir diese Aufgabe sehr gut. Der Gedanke, stets erfolgreich sein zu wollen, kommt mir entgegen.»

Flick war zwei Tage vor Weihnachten «mindestens» bis zum Saisonende von der Interims- zur Cheflösung aufgestiegen. «Ein Verbleib von Hansi Flick als Cheftrainer darüber hinaus ist für den FC Bayern ausdrücklich eine gut vorstellbare Option», teilte der Verein nach einem finalen Gespräch des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Flick mit.

Die momentane Konstellation mit dem Cheftrainer-Vertrag beim Bundesliga-Dritten bis zum Saisonende bezeichnete Flick als «eine sehr gute Lösung, für alle». Er spüre das absolute Vertrauen. «Es spricht ja nichts dagegen, dass man weitermacht, wenn es erfolgreich verläuft. Gehen wir einfach mal davon aus, dass die Spiele und Ergebnisse weiterhin passen; und wenn nicht, hat der Verein ausreichend Zeit, sich nach einem anderen Trainer umzuschauen.»

Flick will seine Chance als Entscheider nutzen. Der frühere Assistent von Niko Kovac möchte jedenfalls nach dem Ende seiner erstmal bis zum 30. Juni vereinbarten Cheftätigkeit in München nicht wieder ins zweite Glied versetzt werden. «Ich kann mir vieles vorstellen, aber das kann ich mir im Moment nicht vorstellen», sagte Flick.

Für Flick ist Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig der grösste Titelkonkurrent der Münchner. «Leipzig hat von allen Konkurrenten das grösste Potenzial und die meisten Optionen», sagte Flick. Die Sachsen führen die Bundesliga-Tabelle nach der Hinrunde mit 37 Punkten vor Borussia Mönchengladbach (35), den Bayern (33), Borussia Dortmund und dem FC Schalke (je 30) sowie Bayer Leverkusen (28) an.

Muss er im Moment auch nicht. Die Frage ist dennoch: Wieviel Vorstellungskraft wird der 54-Jährige mit Beginn des Trainingslagers in Katar am 4. Januar und in den darauf folgenden Wochen entwickeln müssen? Flick will mit dem FC Bayern «so viele Siege und Titel wie möglich» holen. Erfolge und attraktiver Fussball sind seine Trümpfe für eine Weiterbeschäftigung als Chef.

Nach der Winterpause geht es für den deutschen Fussball-Rekordmeister bei Hertha BSC mit Trainer Jürgen Klinsmann weiter. Bereits am 9. Februar steht dann das Topspiel gegen RB auf dem Programm. Leipzig verfüge über einen «guten und ausgeglichenen Kader», sagte Flick. Es sei wichtig, dass der zweite oder dritte nachrückende Spieler die gleiche Qualität habe, meinte der Bayern-Coach. «Aktuell hat da Leipzig einen Vorteil, aber auch Teams wie Dortmund, Gladbach, Schalke oder Leverkusen sind nicht zu unterschätzen.»

Sollten sich die Bayern-Bosse allerdings eine externe Lösung wünschen, dürfte für Flick das «Wer» bedeutend sein. Könnte für den früheren Löw-Einflüsterer ein Topmann wie Thomas Tuchel von Paris Saint-Germain ein Vorgesetzter sein, mit dem er zusammenarbeiten könnte? «Ich bin völlig unabhängig und kann das Ganze etwas gelassener sehen. Deswegen geht es mir dabei so gut. Ich weiss, was für mich im Leben wichtig ist», sagte Flick tiefenentspannt zur Frage, was sein Aufstieg zum Cheftrainer bedeute. «Wir haben ein wirklich gutes Miteinander gefunden. Bayern München ist ein Verein mit viel Power, deshalb gefällt mir diese Aufgabe sehr gut.»

Vollgas verspricht Flick für die Rückrunde, in der der Tabellendritte den auf vier Punkte abgesetzten Spitzenreiter RB Leipzig abfangen will. «Es wird ein intensives, ein hartes Trainingslager. Wir werden einiges tun, wir brauchen von Anfang an die optimale Fitness für die drei Wettbewerbe», verkündete Flick, der Julian Nagelsmanns Team als härtesten Meisterschaftskontrahenten betrachtet: «Leipzig hat von allen Konkurrenten das grösste Potenzial und die meisten Optionen.»

Flick will mit dem FC Bayern 2020 auf dem Rasen flexibler agieren. Bei der Comeback-Frage des französischen Weltmeisters Lucas Hernández möchten die Münchner geduldig sein. «Wir haben da eine Fürsorgepflicht und überstürzen nichts, weil es seine zweite schwere Verletzung binnen kurzer Zeit ist», erläuterte Flick. Zum Rückrundenstart in der Fussball-Bundesliga wird der Abwehrspieler nach einer Fuss-Operation noch nicht wieder einsatzfähig sein. Der 23-Jährige hofft nach eigenen Angaben aber Ende Januar wieder richtig mit der Mannschaft trainieren zu können.

Fragen zum Personal nimmt Flick gelassen. Und auch eventuell nervende Fragen zu seiner weiteren Zukunft sollen ihn im Laufe der Rückrunde nicht aus der Ruhe bringen. «Diese Situation wird mit Sicherheit kommen, wenn wir einmal nicht gewinnen. Das passiert. So war es zuletzt auch schon», meinte er. «Ich habe damit kein Problem.»

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