Kosovo statt Schweizer Nati – Avdullahu-Berater: «Bewundernswert»

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Solothurn,

Der Kosovo begrüsst Leon Avdullahu in seiner «Heimat». Der Berater des Solothurners erzählt nun, wie er den Entscheid gegen die Schweizer Nati miterlebte.

Leon avdullahu schweizer nati
Leon Avdullahu rückt beim Kosovo ein. «Willkommen daheim», schreibt Verbands-Boss Agim Ademi. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Leon Avdullahu wird bald gegen und nicht für die Nati spielen.
  • Vor dem Kosovo-Duell erzählt nun Avdullahus Berater, wie der Nationenwechsel ablief.
  • Sascha Fischer: «Es ist nicht der logischste Weg für uns.»

Am Freitag ist es so weit: Die Schweizer Nati startet in die WM-Qualifikation! Beim Duell gegen den Kosovo wird Leon Avdullahu erstmals für seine neue Nation auflaufen.

Bedauerst du den Entscheid von Leon Avdullahu, für den Kosovo zu spielen?

Sascha Fischer ist der Berater des in Solothurn geborenen Mittelfeldspielers. Nachdem Avdullahu sämtliche U-Natiteams der Schweizer Nati durchlaufen hatte, entschied er sich für den Kosovo.

In der Sendung «FCB total» auf «Telebasel» spricht er nun über die Entscheidung seines Schützlings.

leon avdullahu
Ein Bild, das der Vergangenheit angehört: Leon Avdullahu im Trikot der Schweizer Nati. - keystone

Fischer spricht dem Schweizer Verband ein Kompliment aus. «Muri hat tolle Arbeit geleistet, war sehr engagiert. Auch Peter Knäbel hat sich selbst eingeschaltet. Sie liessen nichts unversucht.»

Ohne Erfolg.

Auch Avdullahu-Berater findet: «Es ist nicht der logischste Weg»

«Leon hat sich gegenüber vielen anderen für den härteren, anspruchsvolleren Weg entschieden. Es ist nicht der logischste Weg für uns aus der Aussenwahrnehmung», gibt sogar Fischer zu.

Aus Fischers Sicht gibt es drei Punkte – wichtig für ihn als Berater sei natürlich der Business-technische Aspekt. «Was ist besser für deinen Marktwert? Was ist besser für Future Sell?»

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Murat Yakin bereitet die Schweizer Nati auf die WM-Quali vor. - keystone

«Und drittens die Herzens-Geschichte. Leon gewichtete diesen Punkt ganz anders als ich. Für die Nati muss man mit vollem Stolz spielen – aus dieser Überzeugung hat sich Leon für den Kosovo entschieden.»

«Er möchte vielen jungen Menschen im Kosovo den Weg aufzeigen»

Die Gedanken von Avdullahu: «Er ist Migrant, in der Schweiz geboren, aber mit Migrationshintergrund. Er schafft es über den FCB in die Bundesliga – das sagt etwas aus. Er möchte ganz vielen jungen Menschen im Kosovo den Weg aufzeigen, dass man etwas reissen kann, wenn man Vollgas gibt.»

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Leon Avdullahu wechselte diesen Sommer vom FCB nach Hoffenheim in die Bundesliga. - keystone

Fischer findet dies «bewundernswert. In einer Welt, in der man oft über Geld-getriebene, opportunistische Fussballer spricht, ist das ein schöner Gedanke.»

Übrigens: Auch Albian Hajdari ist bei der Agentur «HWH Sport» unter Vertrag. Er könnte der nächste Spieler sein, der der Schweizer Nati bald den Rücken kehrt.

Der Kosovo begrüsst Leon Avdullahu: «Willkommen daheim!»

Am Montag ist Avdullahu bei der Kosovo-Nationalmannschaft eingerückt. Verbands-Präsident Agim Ademi begrüsste den Ex-Basler persönlich.

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Kosovo-Verbandschef Agim Ademi herzt seinen neuen Nationalspieler Leon Avdullahu. - Instagram

Auf Instagram schreibt er zu gemeinsamen Bildern: «Leon ist ein unglaubliches Talent und ein grossartiger Kerl mit grosser Liebe zum Kosovo. Willkommen daheim!»

Das Programm der Schweizer Nati in der WM-Quali

Nach dem Auftakts-Spiel gegen den Kosovo (Freitag, 20.45 Uhr) geht es schon am Montag weiter in der WM-Quali. Slowenien kommt ebenfalls ins Joggeli. Im Oktober folgt dann das erste Auswärtsspiel in Schweden.

Schlägt die Schweiz den Kosovo in der WM-Quali?

Kommentare

User #3123 (nicht angemeldet)

Hätte er sich für die Schweit entschieden, dann wären Kommentare gefallen wie: Der ist ja nur Schweizer auf Papier. Euch kann man es ja so oder so nicht recht machen. Ich verstehe ihn vollkommen, aus diesem Aspekt.

User #4097 (nicht angemeldet)

Ich frage mich oft was die Bewegtgründe für solche Entscheide sind. Kann mir gut Vorstellen, dass er in CH nicht die erste Wahl gewesen wäre und es sich hätte Erkämpfen müssen, wo er da mit offenen Atmrmen empfangen wird. Schwer zu beurteilen ist es allemal, da kaum jemand von uns in so einer Situation steckte. Denke aber ich würde da eher die Schweiz wählen, weil genau der Konkurrenzdruck das ist, was dich besser macht. Nicht ein geschenkter Startelf-Platz.

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