Hinteregger verstösst nicht gegen Anti-Doping-Regeln

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Deutschland,

Was hat Fussball-Profi Martin Hinteregger - vor laufenden Kameras - gegen einen Krampf geschluckt? Der Fall hatte auch die NADA beschäftigt: Der Frankfurter hat nach ihrer Analyse nichts Verbotenes getan - Kritik am Vorgehen der Agentur gibt es weiterhin.

Martin Hinteregger hat nicht gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstossen. Foto: Arne Dedert
Martin Hinteregger hat nicht gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstossen. Foto: Arne Dedert - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nationale Anti Doping Agentur hat den viel diskutierten Fall Martin Hinteregger zu den Akten gelegt.

Der Fussball-Profi von Eintracht Frankfurt habe im Bundesligaspiel gegen Hoffenheim nicht gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstossen. Das teilte die NADA mit.

«Die NADA kommt zu dem Ergebnis, dass kein möglicher Verstoss gegen Anti-Doping-Bestimmungen vorliegt. Die Ermittlungen sind somit abgeschlossen», hiess es in der Mitteilung. Die Behandlungsmethode sei «mit dem aktuell gültigen Dopingreglement vereinbar».

Der 26 Jahre alte Innenverteidiger und Torschütze hatte beim 1:0-Sieg der Frankfurter gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Sonntag eine Viertelstunde vor Spielende einen Wadenkrampf erlitten, spielte schliesslich aber weiter. Bevor Hinteregger auf das Spielfeld zurückkehrte, drückte ihm ein Betreuer ein Präparat in die Hand, das er einnahm. Die NADA analysierte nach eigenen Angaben die TV-Aufnahmen und prüfte die von der Eintracht vorgelegten Unterlagen.

Nach Angaben des Vereins habe es sich dabei nicht um ein verbotenes Schmerzmittel, sondern ein Kohlenhydrat-Gel gehandelt. «Das ist wie Traubenzucker», sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter.

Zudem wies die Agentur den Vorwurf zurück, sie habe die Frankfurter oder Hinteregger in den Verdacht des Dopings oder Medikamentenmissbrauchs gebracht. Man habe «solche Äusserungen nicht in einen konkreten Zusammenhang» mit dem Club «und/oder dem Spieler Martin Hinteregger gestellt», teilte die NADA weiter mit. Sie verwies grundsätzlich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit medizinischen Behandlungen, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln - im Hinblick auf die Vorbildrolle von Sportlern.

Hütter hatte Hinteregger gegen Doping-Verdächtigungen in Schutz genommen und Kritik an der NADA geäussert. «Martin und unsere Ärzte haben ein reines Gewissen. Wir sind Sportsmänner und stehen für fairen Sport», sagte er. Die Überprüfung durch die NADA begrüsse er, denn «wir sind für eine lückenlose Aufklärung. Was mich aber stört ist, wenn man eine Aussage tätigt, bevor man der Sache nachgeht. Das finde ich teilweise respektlos.»

Auch sein Kollege Julian Nagelsmann, Chefcoach des nächsten Gegners RB Leipzig (Sonntag 15.30 Uhr/Sky), bemängelte: «Das offensive Umgehen der Doping-Agentur finde ich nicht gut, weil dadurch ein Spieler vorverurteilt wird. Es bleibt immer irgendwas hängen, was dem Spieler völlig zu Unrecht angeheftet wird.»

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