Zeki Amdouni wäre gerne «Youngster des Jahres» geworden. Fabian Rieder räumte den Titel ab. War die Wahl ungerecht? Das sagt die Sportredaktion von Nau.ch.
Zeki Amdouni Fabian Rieder
Zeki Amdouni und Fabian Rieder zusammen im U21-Nati-Trikot. - Keystone / Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Fabian Rieder wird an der Swiss Football Night zum «Youngster des Jahres» gekürt.
  • Zeki Amdouni beschwert sich danach über die sozialen Medien – und erhält Zustimmung.
  • Das sagt Nau.ch zum Wirbel um die Wahl.
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Fabian Rieder setzt sich an der Swiss Football Night gegen Zeki Amdouni durch. Der Ex-YB-Star wird «Youngster des Jahres». Sein Kontrahent kann darüber nur lachen. Es entfacht eine grosse Diskussion.

Ist die Wahl von Fabian Rieder wirklich gerecht? Oder hätte Zeki Amdouni gewinnen sollen?

Wer hat den Titel «Youngster des Jahres» mehr verdient?

Christoph Böhlen, Sportchef Nau.ch

«Brechen wir es doch auf die reinen Fakten herunter: Fabian Rieder hat im vergangenen Jahr mit YB das Double geholt. Trotz Transferstress im Sommer ist er mittendrin, als sich die Berner zum dritten Mal für die Champions League qualifizieren. Dann wechselt er für viel Geld zu Rennes, wo er aber bisher noch an der harten Konkurrenz zu beissen hat. Ich sehe genügend Gründe, Rieder zum «Best Youngster» auszuzeichnen.

Nur: Ich finde eben auch mindestens so viele Gründe, die Trophäe Zeki Amdouni zu verleihen. Das grösste Argument für den Ex-Basler: Er hat sich in der Premier League auf Anhieb einen Stammplatz geholt. Das ist bislang nicht vielen jungen Schweizern gelungen. Der Burnley-Stürmer hätte den Titel absolut verdient.

Fabian Rieder Zeki Amdouni
Fabian Rieder spielt seit letztem Sommer für Rennes. - Keystone

Mich stört etwas ganz anderes: Warum ist es in Mode gekommen, als Profi solche Verleihungen öffentlich zu kommentieren? Das fängt bei Cristiano Ronaldo an. Der sich im Netz darüber lustig macht, wenn er nicht in der Welt-11 des Jahres steht. Obwohl er in einer Fassnachts-Liga in der Wüste kickt.

Und es hört eben bei Zeki Amdouni auf, der sich über die Wahl von Fabian Rieder lustig macht. Er stellt damit seine eigenen Leistungen öffentlich über die eines Nati-Kollegen. Statt zu gratulieren (oder einfach zu schweigen) stösst er eine Diskussion an, die niemanden weiterbringt.»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch

Andrea Schüpbach, Sportredaktor Nau.ch

«Dass Zeki Amdouni nicht zum besten Youngster gewählt wird, ist komplett unlogisch. Denn: Im Gegensatz zu Fabian Rieder war Zeki Amdouni in der Kategorie «Male National Player 2023» nominiert. Zusammen mit Xhaka und Akanji! Der Nati-Captain räumt den Titel schlussendlich ab.

Wie kann es sein, dass Amdouni zu den drei besten Schweizer Spielern gehört. Aber nicht den Titel des besten Youngsters abräumt?

Zeki Amdouni Fabian Rieder
Zeki Amdouni hat sich bei Burnley auf Anhieb als Stammspieler etabliert. - Keystone

Ich verstehe den Ärger von Zeki Amdouni. Sogar Rieders Ex-Teamkollege Jean-Pierre Nsame kann die Wahl offenbar nicht verstehen. Der YB-Stürmer repostet die Lach-Emojis von Amdouni auf X.

Davon mal abgesehen. Auch die nackten Fakten zeigen: Amdouni war im letzten Jahr schlicht besser als Rieder.

Im Gegensatz zum Wahlsieger stand Amdouni in allen EM-Quali-Spielen der Nati auf dem Platz. Mit sechs Toren war er der erfolgreichste Schweizer Stürmer.

In der Premier League setzt er sich nach seinem Abgang aus Basel sofort durch, ist unumstrittener Stammspieler bei Burnley. In 23 Pflichtspielen erzielt er fünf Tore. Damit sticht er Rennes-Ergänzungsspieler Rieder (14 Spiele/2 Tore) klar aus.

Unvergessen bleibt Amdounis Conference-League-Kampagne mit dem FCB. Mit seinen sieben Toren schiesst er die Basler bis in den Halbfinal.»

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach ist Sportredaktor bei Nau.ch. - Nau.ch
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