FC Winterthur

Setzt der FC Winterthur die «Lekaj-Serie» fort?

Keystone-SDA
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Winterthur Stadt,

Seit der Rückkehr von Granit Lekaj auf den Fussballplatz ist der FC Winterthur noch unbesiegt. Der Captain und Abwehrchef geniesst jede Minute.

FC Winterthur
Kapitän Granit Lekaj hat grossen Anteil an den Leistungen des FC Winterthur in dieser Saison. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Winterthur ist seit der Rückkehr von Kapitän Granit Lekaj ungeschlagen.
  • Lekaj wechselte 2018 zum FCW und stieg mit dem Verein in die Super League auf.

Auf dem Nebenplatz der Schützenwiese herrscht während der abschliessenden Übungseinheit lockere Stimmung – für Trainer Patrick Rahmen teils zu locker. «Granit, etwas mehr Dynamik, bitte», ruft er Lekaj zu. Der Innenverteidiger quittiert die Aufforderung mit einem Lächeln und auch Rahmen dreht sich schmunzelnd ab.

Patrick Rahmen
Patrick Rahmen ist seit Anfang Juli der neue Trainer des FC Winterthur. - Keystone

«Es ist gut, dass der Trainer auch uns erfahrene Spieler ermahnt», wird Lekaj die Szene danach kommentieren. «Der Austausch ist immer respektvoll und mit dem nötigen Witz

FC Winterthur im Hoch

Die gelöste Atmosphäre beim FC Winterthur überrascht nicht. Das Team, das letzte Saison oft unten durch musste, befindet sich in einem Hoch. Am Sonntag gewann man in Aarau dank eines Treffers in der letzten Minute und erreichte die nächste Cup-Runde. In der Liga holte man in den letzten drei Spielen sieben Punkte und arbeitete sich in die erste Tabellenhälfte vor.

Für Lekaj ist das aber nicht mehr als eine schöne Momentaufnahme. Der 33-Jährige weiss genau, wie schnell es im Fussball wieder abwärts gehen kann. Denn die Karriere des beim FC Pfäffikon gross gewordenen Fussballers war über weite Strecken von Unsicherheiten geprägt.

Granit Lekaj: «Wusste lange nicht, ob und wie es weiter gehen würde»

Seine beste Phase habe er in Wil gehabt, so Lekaj. Damals, Anfang 20, war er Stammspieler in der Challenge League und hoffte auf den Sprung in die höchste Schweizer Liga. Doch als keine Angebote kamen, fiel er in ein mentales Loch.

Kollegen aus der Junioren-Zeiten wie Luca Zuffi und Amir Abrashi wurden zu Leistungsträgern in der Super League. Granit Lekaj schien hingegen in der wenig beachteten Challenge League festzustecken. Dort sind die Saläre tiefer und die Zukunft ungewisser. «Jedes Mal, wenn mein Vertrag auslief, wusste ich lange nicht, ob und wie es weiter gehen würde.»

Rückkehr zum FC Winterthur

2018 wechselte der gelernte Logistiker zum FC Winterthur, bei dem er acht Jahre zuvor das Debüt als Profi gegeben hatte. Fast hatte er sich mit der ewigen Zweitklassigkeit abgefunden. Doch mit Mike Keller kam ein Präsident, der ein mutigeres Denken forderte. Nicht nur die Spieler, sondern der ganze Klub sollte die Super League ins Auge fassen, die lange ausser Reichweite schien.

Trauen Sie dem FC Winterthur einen Platz unter den ersten sechs zu?

«Das fand ich natürlich toll», erinnert sich Granit Lekaj. «Dass es so schnell gehen würde, hätte aber kaum jemand gedacht.» 2021 realisierte der FC Winterthur bereits den Aufstieg. Granit Lekaj kam nach 337 Partien in der Challenge League mit 32 Jahren zum ersehnten Debüt in der Super League.

Granit Lekaj ist kein Mann der grossen Worte, überlässt in der Kabine anderen das Entfachen der Emotionen. Auch auf dem Platz pflegt er keinen auffälligen Spielstil. Was ihn auszeichnet, sind seine Zweikampfstärke sowie der allgemein bedingungslose Einsatz. Attribute, die nicht zuletzt die Fans sehr schätzen.

Dass er beim Meisterschaftsauftakt zuschauen musste, nervte ihn. Ein Haarriss im Fuss, den er sich Ende der letzten Saison zugezogen hatte, zwang ihn zur Pause. Das Comeback gab er im Heimspiel gegen GC, als Winterthur den ersten Sieg holte.

FC Winterthur seit Lekaj-Rückkehr ungeschlagen

Dass sein Team seither ungeschlagen ist, relativiert Granit Lekaj aber gleich selbst: «Die Saison hat erst angefangen und es wird noch viel passieren.» Und doch sieht auch er das dank geschickten Transfers gestiegene Potenzial im Team. Der Klub holte Routiniers wie Luca Zuffi oder Basil Stillhart und Talente wie Alexandre Jankewitz oder Randy Schneider. Auch die Leihe des jungen Torhüters Marvin Keller könnte sich als Glücksgriff erweisen.

Granit Lekaj
Granit Lekaj und der FC Winterthur sind aktuell im Hoch und haben aus den vergangenen drei Spielen sieben Punkte geholt. - Keystone

Auffallend ist die offensivere Spielweise unter Rahmen, wodurch das Team nach sechs Runden bereits bei 13 Toren steht. Zum Vergleich: In der letzten Saison gelangen den Winterthurern in 36 Runden nur 32 Treffer. «Unter Bruno Berner haben wir defensiver gespielt und den angestrebten Ligaerhalt geschafft. Nun sind wir angekommen und können mutiger auftreten», fasst Lekaj zusammen.

Routiniers mit nötiger Ruhe

Im letzten Meisterschaftsspiel waren sechs Spieler in Winterthurs Startelf 23 Jahre alt oder jünger. Während diese mit Tempo überzeugen, sollen die erfahrenen Spielern wie Lekaj, Zuffi oder Stillhart die nötige Ruhe ins Spiel bringen.

Eine Aufgabe, die der Captain, dessen Vertrag 2024 ausläuft, auch im anstehenden Heimspiel gegen Lausanne-Ouchy gerne übernimmt. So oder so geniesst er jeden Auftritt in der höchsten Liga. Lange hatte er darauf warten müssen.

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