Im griechischen Fussball ist die Anarchie ausgebrochen: Nach dem bewaffnetem Auftritt eines Klubbesitzers wird die Liga unterbrochen. Die Fifa fordert umgehend Konsequenzen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach zahlreichen Ausschreitungen und dem Unterbruch der griechischen Liga fordert die Fifa nun Massnahmen.
  • Seitens der Regierung wird die Saison so lange blockiert, bis neue Regeln eingeführt werden.
  • Die Fussballklubs hingegen poltern auf die Durchsetzung von Sanktionen und der Einhaltung des Gesetzes.

Nach dem Revolver-Auftritt des Paok-Saloniki-Besitzers Iwan Savvidis hat der Fussball-Weltverband Fifa von Griechenland sofortige Konsequenzen gefordert. Alle Beteiligten auf nationaler Ebene müssten «sofort» handeln, um die «inakzeptable Situation im griechischen Fussball» zu beenden, betonte die Fifa am Dienstag in einer Stellungnahme.

Von den griechischen Fussballklubs hallt indessen Widerwillen gegenüber den geforderten Regeländerung zurück. Es gäbe eine einfachere Lösung: Das Gesetz müsse einfach eingehalten werden, hiess es beispielsweise aus Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus.

Der Weltverband drohte Griechenland zugleich mit Sanktionen. «Wenn die zuständigen Institutionen keine angemessenen Schritte unternehmen, um jegliche Art von Gewalt auszumerzen (...), wäre die Fifa verpflichtet, den Fall der Fifa-Verbandskommission zu übertragen», hiess es weiter. Diese könne als mögliche Sanktion die Suspendierung des griechischen Fussballverbandes HFF verhängen.

Dem Traditionsverein aus Nordgriechenland drohen nun harte Strafen, die bis hin zu einem Zwangsabstieg von Paok reichen könnten. Neben der Fifa verurteilte auch die Europäische Fussball-Union (Uefa) den Vorfall. Sie verwies darauf, dass Disziplinarmassnahmen Sache des griechischen Fussballverbandes seien.

Paok-Saloniki-Klubchef Iwan Savvidis (zweiter von links) bei seinem bewaffneten Ausraster.
Paok-Saloniki-Klubchef Iwan Savvidis (zweiter von links) bei seinem bewaffneten Ausraster. - Keystone

Regierung fordert neue Regeln, Fussballklubs reagieren mit Unverständnis

In Athen suchten die Regierung und die Fussballfunktionäre derweil nach Möglichkeiten, die seit Montag unterbrochene griechische Meisterschaft (Superliga) wieder aufzunehmen. «Die Meisterschaft wird nicht beginnen, bevor es neue Regeln und Ruhe gibt», sagte der für Sport zuständige Vizeminister Giorgos Vasiliadis im griechischen Nachrichtensender «Real FM». Die Regierung werde dieser «widerlichen Situation» mit Krawallen fast an jedem Spieltag ein Ende setzen.

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