Immer mehr Flüchtlingsboote von Libyen nach Griechenland

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Griechenland,

Griechenland verzeichnet einen massiven Anstieg von Booten, die über das Mittelmeer aus Libyen ankommen. Die Route führt von der Hafenstadt Tobruk nach Kreta.

Flüchtlingsboot Mittelmeer Meer
Griechischen Behörden zufolge kommen immer mehr Menschen auf Booten von der libyschen Küste auf Kreta an. (Symbolbild) - keystone

Nach Angaben der griechischen Küstenwache sind seit Freitag 280 Migranten auf Kreta eingetroffen, die ihre Überfahrt von der libyschen Küste aus angetreten hatten. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ERTnews) unter Berufung auf die Behörden.

Die Route von der Region der libyschen Hafenstadt Tobruk nach Kreta entwickelt sich demnach zunehmend zu einer der wichtigsten Fluchtrouten über das Mittelmeer.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind dieses Jahr bis Ende Juni insgesamt 16'848 Migranten per Boot in Griechenland angekommen. Allein auf Kreta wurden 7'135 Ankünfte registriert.

EU-Kommissar schaltet sich ein

Die Zahl der auf Kreta eingetroffenen Migranten stiegt nach Angaben des für die Küstenwache zuständigen Ministers Vassilis Kikilias im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um rund 350 Prozent. Dies sagte er dem griechischen Rundfunk.

Besorgt über die Entwicklungen auf der Route zwischen Libyen und Kreta will in der kommenden Woche der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, gemeinsam mit den Migrationsministern Griechenlands, Maltas und Italiens die libysche Regierung in Tripolis besuchen.

Brunner hatte bei einem Besuch in Athen kürzlich erklärt, der Termin in Libyen sei von grosser Bedeutung. Die EU wolle damit zeigen, dass sie in Zusammenhang mit dieser Route, die Schleuser benutzen, um Menschen illegal nach Europa zu bringen, geschlossen handelt.

Tausende Euro für gefährliche Überfahrt

Offiziere der griechischen Küstenwache gehen davon aus, dass im Raum Tobruk Tausende Menschen auf eine Gelegenheit warten, nach Europa überzusetzen. Pro Kopf zahlen die Menschen Schleuserbanden für die gut 300 Kilometer lange Fahrt Tobruk-Kreta zwischen 4'000 und 6'000 Euro.

Am Freitag hatten zunächst 44 Menschen die Insel Gavdos im Süden Kretas erreicht. Am Sonntagmorgen folgten weitere 236 Schutzsuchende, die in vier Ortschaften im Süden Kretas an Land gingen. Alle gaben an ihre Reise in Tobruk begonnen zu haben.

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