FC St.Gallen Stürmer Nassim Ben Khalifa klagt gegen seinen Arbeitgeber. Am Freitagmorgen fand die Gerichtsverhandlung statt.
FC St.Gallen
Nassim Ben Khalifa klagte gegen den FC St.Gallen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nassim Ben Khalifa verklagte seinen Verein aufgrund von Trainings-Ausschlüssen.
  • Der FC St.Gallen weist die Vorwürfe zurück. Es seien rein sportliche Massnahmen.

Am Freitagmorgen fand die Gerichtsverhandlung zwischen FC St.Gallen-Stürmer Nassim Ben Khalifa und Vertretern seines Vereins statt. Ben Khalifa wirft seinem Arbeitgeber Mobbing und Persönlichkeitsverletzung vor.

Nassim Ben Khalifa stand seit dem 1. Dezember nicht mehr im Aufgebot der ersten Mannschaft und wurde teilweise vom Abschlusstraining ausgeschlossen. Jetzt mussten FCSG-Trainer Peter Zeidler und Sportchef Alain Sutter vor Gericht aussagen.

Ben Khalifa wurde von diversen Trainings ausgeschlossen

Kurz vor Schluss des letzten Transferfenster wurde Nassim Ben Khalifa mitgeteilt, er könne sich einen neuen Verein suchen. Der Spieler war einverstanden, konnte aber sowohl in der Schweiz als auch im Ausland keinen interessierten Klub finden. Sein Vertrag beim FC St.Gallen läuft noch bis 2020 und so musste er wohl oder übel beim Verein bleiben.

Daraufhin kam es zum Zoff zwischen den beiden Parteien – Ben Khalifa spielte keine Rolle mehr im Team. Der Spieler äusserte nun folgende Vorwürfe: Er sei von Trainingseinheiten ausgeschlossen worden.

Abschlusstrainings, Trainingslager, Taktikschulungen und Videobesprechungen sollen dem Spieler vorenthalten worden sein. Zudem seien ihm gewisse medizinische Dienstleistungen verweigert worden. Einmal habe sich der Spieler sogar in der Schiedsrichtergarderobe umziehen müssen.

FC St.Gallen
Das letzte Mal stand Ben Khalifa am 1. Dezember in Thun für den FC St.Gallen auf dem Platz. - Keystone

«Das ist relationales Mobbing»

«Er wird isoliert, ignoriert, aus dem Mannschaftsgefüge ausgeschlossen. Das ist relationales Mobbing», sagt der Anwalt von Ben Khalifa, Kai Ludwig. Der Rechtsanwalt hatte bereits in der Vergangenheit GC-Spieler Vero Salatic in einem ähnlichen Fall vertreten. Damals gelang es ihm, die Wiedereinbindung des Spielers ins Team auf dem Rechtsweg zu erzwingen.

Die Gerichtsverhandlung fokussierte sich grösstenteils auf den Vorwurf des Ausschlusses vom Abschlusstraining. Die Vertreter des FC St.Gallen betonten immer wieder die sportlichen Gründe der Entscheidungen.

Im Abschlusstraining ginge es darum, sich auf den kommenden Gegner einzustellen. Da sei es klar, dass ein Spieler, der nicht im Aufgebot stünde, nicht daran teilnehme. Der Spieler habe ja ohnehin mehrfach betont den Verein verlassen zu wollen.

«Für Mobbing ist beim FC St.Gallen kein Platz»

«Ben Khalifa scheint Mühe zu haben, wenn die Einschätzungen der Teamverantwortlichen nicht mit seinen eigenen übereinstimmen. Es mag frustrierend sein, wenn man nur auf der Tribüne sitzt», zitierte das «Tagblatt» den Anwalt des FC St.Gallen.

«Mobbing ist das aber nicht. Für Mobbing ist beim FC St.Gallen kein Platz»,

Ein Urteil wurde noch nicht gefällt. Es wird den Parteien allerdings möglicherweise bereits heute schriftlich eröffnet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FC St.Gallen