Winterthur trifft im Cup-Halbfinal auf den FC Basel – 20 Tage nach dem letzten Pflichtspiel. Winti-Boss Andreas Mösli spricht mit Nau.ch über die Ausgangslage.
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Am 25. August kommt es im Cup-Halbfinal zum Duell zwischen Winterthur und dem FC Basel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 25. August kommt es im Cup-Halbfinal zum Duell zwischen dem FC Basel und Winterthur.
  • Für den Aussenseiter wird es das erste Pflichtspiel nach 20 Tagen Pause sein.
  • Im Interview mit Nau.ch spricht Geschäftsführer Andreas Mösli über die Ausgangslage.

Der FC Winterthur hatte gegen Bavois im Cup-Viertelfinal keine Mühe. Mit 4:0 siegte der Challenge-Ligist gegen die Waadtländer aus der Promotion League.

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Im Viertelfinal liess Winterthur Bavois keine Chance – Torschütze Anas Mahamid jubelt über das 4:0.
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Captain Davide Callà im Duell um den Ball.
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Auch der Ex-Spieler des FC Basel lässt sich noch als Torschütze feiern.
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Im letzten Meisterschafts-Spiel siegte Winterthur gegen GC gleich mit 6:0.

Nun kommt es am 25. August zum Halbfinal-Hammer gegen Titelverteidiger FC Basel. Exakt zwanzig Tage nach dem letzten Pflichtspiel, dem Viertelfinal.

20 Tage Pause bis zum Cup-Hit gegen den FC Basel: Ein Vor- oder Nachteil für Winterthur?

Im Interview mit Nau.ch spricht Winti-Geschäftsführer Andreas Mösli über das Saison-Highlight.

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Andreas Mösli, Geschäftsführer FC Winterthur, über das Spiel gegen den FC Basel. - Instagram

Nau.ch: Andreas Mösli, erst am 25. August spielt Ihr FC Winterthur im Cup-Halbfinal gegen den FC Basel. Wären die Spieler nicht lieber in den Ferien?

Andreas Mösli: Die Spieler hatten gerade eine Woche Ferien. Nach dem Meisterschafts-Ende war dies das Zeitfenster, wo wir Ferien zulassen konnten. Aber nun ist der Fokus wieder auf den Fussball gerichtet. Dafür sind wir alle ehrgeizig genug.

Nau.ch: Haben Sie sich den Europa-League-Viertelfinal des FC Basel angeschaut?

Andreas Mösli: Sicher! Ich muss sagen, zwischen dem FC Basel und Shaktar Donezk lagen an diesem Abend Welten. Basel schien auch nicht wirklich bereit zu sein. Es war allgemein kein Basler Abend – und das Gegentor nach zwei Minuten half auch nicht wirklich ...

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Der FC Basel scheidet im Viertelfinal der Europa League aus. Hier erzielt Shaktars Dodo das 4:0.
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Die Ukrainer jubeln über den Einzug in den Halbfinal.
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Silvan Widmer sitzt am Ende des Spiels auf dem Boden.
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Ricky van Wolfswinkel (l.) und Kemal Ademi nach dem Schlusspfiff.

Nau.ch: Genau das müsst ihr im Halbfinal gegen den FCB verhindern, stimmt's?

Andreas Mösli: Richtig. Für uns ist es eine ähnliche Ausgangslage, wie sie der FC Basel gegen Shaktar hatte. Klar – auf einem ganz anderen Niveau. Aber wir wollen sicher versuchen, die Null zu halten und den Super-Ligisten nervös zu machen.

Nau.ch: Basel hat in der Meisterschaft nicht restlos überzeugt. Wie sehen Sie Ihre Chancen?

Andreas Mösli: Auch wenn es eine Floskel ist: Cup-Spiele kann man nicht mit der Meisterschaft vergleichen. Während einer Saison hat man einen viel grösseren Horizont. Im Cup ist es wichtig, dass man auf den Punkt sein Bestes abrufen kann – spielerisch und kämpferisch.

Wir wissen, dass Basel stark ist und wir nur gewinnen können, wenn sie nicht den besten Tag erwischen. In den letzten 14 Jahren standen wir viermal im Halbfinal. Einmal schieden wir gegen Sion aus – dreimal gegen den FCB ...

Nau.ch: Ist es ein Vor- oder ein Nachteil, dass der FC Basel die Spannung länger hochhalten musste?

Andreas Mösli: Ich hoffte natürlich, dass sie noch länger in der Europa League bleiben, sodass die Basler mehr Europa als den FC Winterthur im Cup im Kopf haben.

Aber es gibt Vor- und Nachteile. Zum einen sind unsere Spieler gut erholt, was beim FCB nicht der Fall ist. Zudem kann es sein, dass der Cup für den FCB nicht mehr ganz so attraktiv ist – schliesslich geht es nicht mehr um Europa. Vielleicht denken sie jetzt «ja ja, jetzt noch dieser Cup-Halbfinal ...» Andererseits hoffe ich, dass unser Flow nicht weg ist. Wir spielten einen starken Saison-Finish.

Nau.ch: 20 Tage Spielpause für den FC Winterthur. Bedeutet dies auch ein bisschen Wettbewerbsverzerrung?

Andreas Mösli: Ein fairer Wettbewerb ist unter diesen Umständen schon lange nicht mehr möglich. Natürlich hätten wir den Cup gerne vor dem 3. August zu Ende gespielt. Aber nun ist es so, wie es ist.

Nau.ch: Sind die Ex-Basler Buess, Pepsi und Calla besonders motiviert?

Andreas Mösli: Die freuen sich natürlich riesig. Ich habe gerade mit Calla gesprochen, der Cup ist jetzt DAS Thema. Ein Riesen-Ereignis für den FC Winterthur. Aber im Halbfinal ist der Gegner gar nicht mehr so wichtig. Jetzt ist man einfach nur noch einen Schritt vom Final entfernt – das zählt.

Nau.ch: 2017 habt ihr im Viertelfinal YB ausgeschaltet. 2019 siegte Winti gegen St. Gallen. Die Rolle des Aussenseiters liegt euch.

Andreas Mösli: Klar, gerade im Cup lieben wir die Aussenseiter-Rolle. Und wir wollen jetzt unbedingt in den Final. Auch wenn er im Schweizer Fussball als der unwichtigste Cup-Sieg in die Geschichte eingehen wird: Für den FC Winterthur wäre es ein Jahrhundert-Erlebnis.

Nau.ch: Gegen den FCB hat Winterthur bislang viermal im Cup gespielt, viermal habt ihr verloren. Warum schafft der FC Winterthur am 25. August die Überraschung?

Andreas Mösli: Erstens haben wir eine gute Mannschaft. Wir haben einen sehr guten Lauf, alle unsere Spieler sind fit und niemand ist verletzt. Unsere Defensive spielte zum Saison-Ende häufig zu null. Auch unser Umschaltspiel ist für jeden Gegner schwer.

Ich denke, dass die Ausgangslage für den FCB schwieriger ist. Bei ihnen sorgte die Trainer-Diskussion häufig für Unruhe. Letztlich wird aber die Tagesform entscheiden.

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