Ein grosser Tag für Kevin Grosskreutz, ein Arbeitssieg für den BVB. Nach der Glanzleistung im Supercup erfüllt Borussia Dortmund die Pflicht im Pokal gegen Uerdingen. Marco Reus hat dabei Glück, dass der Videobeweis noch nicht zum Einsatz kommt.
Marco Reus (r) traf für den BVB zur 1:0-Führung. Foto: Marius Becker
Marco Reus (r) traf für den BVB zur 1:0-Führung. Foto: Marius Becker - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dortmunder Fans feierten Verlierer Kevin Grosskreutz, die BVB-Profis waren erleichtert über ihren Pflichtsieg.

«Wir haben sie nicht hergespielt, aber es war okay», meinte Kapitän Marco Reus nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg im DFB-Pokal gegen den Fussball-Drittligisten KFC Uerdingen.

Reus selbst hatte nach torloser erster Halbzeit sein Team in Führung gebracht, aber der Treffer war wegen eines Handspiels wohl irregulär. «In der Bundesliga wäre es wohl mit dem Videobeweis abgepfiffen worden», sagte der Torschütze. Im Pokal kommt die Technik-Hilfe erst vom Achtelfinale an zum Einsatz - Glück für Dortmund und Reus.

So stand der BVB-Spielführer später ganz entspannt mit seinem alten Kumpel Grosskreutz gemeinsam vor den Mikrofonen. Für den langjährigen Borussen Grosskreutz war es ein grosser Auftritt in der mit 32.110 Besuchern gut gefüllten Düsseldorfer Arena. «Als ich mit meiner Tochter vor der BVB-Kurve stand, haben wir beide Gänsehaut bekommen. Das war ein sensationeller Tag. Wir können stolz auf unsere Leistung sein», sagte der 31-Jährige, der später noch die Kabine der ehemaligen Kollegen aufsuchte und mit Reus das Trikot tauschte.

2011 und 2012 hatte Grosskreutz mit Dortmund den Meistertitel gewonnen, war 2014 sogar Weltmeister geworden, wenn auch ohne Einsatz. 2015 hatte er die Westfalen verlassen. «Das wird immer mein Verein bleiben und ich werde immer BVB-Fan sein», sagte Grosskreutz.

Die Dortmunder hatten eine Woche nach der Glanzleistung im Supercup gegen den FC Bayern München einen unangenehmen Gegner, der sehr tief in der Defensive stand und dem durch eine hohe Ballbesitzquote überlegenen Bundesligisten das Leben schwer machte. «Die Abläufe waren noch nicht so da. Wir müssen gegen solche Gegner noch mehr laufen, mehr Tempo machen und sie zum Nachdenken bringen», sagte Reus.

«Gegen solche Teams muss man sehr breit oder zwischen den Ketten spielen. Wir hatten unsere Spieler nicht top positioniert», meinte Trainer Lucien Favre, der in Mats Hummels und Thorgan Hazard zwei Neuzugänge erstmals in einem Pflichtspiel von Beginn an einsetzte. Für Hummels ein Comeback, für Hazard ein Debüt.

Zweimal gerieten die Dortmunder in der ersten Halbzeit sogar in Schwierigkeiten, als Roberto Rodriguez BVB-Keeper Marvin Hitz mit einem Distanzschuss prüfte und Osayamen Osawe allein auf das Dortmunder Tor zulief, dann aber nicht konsequent abschloss. «Mit ein bisschen Glück hätten wir sogar das 1:0 machen können», meinte Grosskreutz.

Die Szene des Tages durfte Paco Alcacer für sich beanspruchen. Der Spanier, der schon beim 2:0 gegen die Bayern getroffen hatte, verwandelte in der 70. Minute einen Freistoss direkt. «Er hat eine sensationelle Schusstechnik, ganz ohne Gewalt», meinte Reus. Der Spanier schlenzte den Ball an Freund und Gegner vorbei ins Tor. «Er ist sehr geschickt und schiesst auch im Training solche Tore», sagte Favre.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BVBMarco ReusBundesligaBayern MünchenLucien FavreMats HummelsThorgan HazardTrainerMarvin HitzGewalt