Die deutschen Fussballerinnen haben im letzten Test vor der WM Chile ungefährdet besiegt. Auch Keeperin Almuth Schult besteht nach Verletzungsproblemen den Härtetest.
Alexandra Popp (r) hat bei der Generalprobe gegen Chile das Führungstor erzielt. Foto: Armin Weigel
Alexandra Popp (r) hat bei der Generalprobe gegen Chile das Führungstor erzielt. Foto: Armin Weigel - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schulter war noch bandagiert, doch Almuth Schult strahlte.

«Mir geht's gut. Ich bin froh, dass ich 90 Minuten gespielt habe. Es hat Spass gemacht, auf dem Platz zu stehen», sagte die Fussball-Nationaltorhüterin nach dem 2:0 im letzten WM-Test der DFB-Auswahl gegen Chile und fügte grinsend an: «Läuft!». Schults Schulter war vor der Generalprobe für die kommende Woche beginnende Weltmeisterschaft in Frankreich die grösste Sorge im deutschen Team gewesen.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte klargestellt, dass ihre Stammkeeperin nur mit nach Frankreich fahre, «wenn sie dort 100 Prozent performen kann». Nach der Partie äusserte sich Voss-Tecklenburg optimistisch: «Wir gehen davon aus, dass Almuth mit zur WM geht.»

Auch sonst zeigte sich die Bundestrainerin am Donnerstag überwiegend zufrieden. Die Mannschaft habe die Vorgabe, das Spiel zu bestimmen, gut erfüllt - vor allem in den ersten 20 Minuten. Da erspielte sie sich gegen den engagierten, aber harmlosen WM-Neuling zahlreiche Torchancen. Die 2:0-Pausenführung war hoch verdient, hätte aber höher ausfallen müssen.  

Zu viele Torgelegenheiten liess das Team ungenutzt. «Wir sagen immer wieder, wir wollen die Bälle nicht über das Tor schiessen. Sie müssen schon aufs Tor kommen, damit sie auch reingehen können», sagte Voss-Tecklenburg. Zudem werde man noch daran arbeiten, dass der letzte Pass und die Flanken präziser kämen. Denn gerade im zweiten Durchgang schaffte es die deutsche Elf kaum noch gefährlich in den Strafraum von Aussenseiter Chile.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit standen in Regensburg jene elf Spielerinnen in der Startelf, die auch beim ersten WM-Spiel gegen China am 8. Juni beginnen werden. «Wenn die Startelf so ist, sagt das einiges aus», erklärte Voss-Tecklenburg.

Sie verwies jedoch darauf, dass die Aufstellung auch immer vom Gegner abhängig sein werde. Die Startelf gegen Chile sei «mit die offensivste Aufstellung» gewesen, die möglich sei. «Aber wir werden auch mal einen anderen Spielertyp brauchen.» 

Während sportlich in Regensburg noch etwas Luft nach oben war, gab es an der Stimmung nichts zu mäkeln. Strahlender Sonnenschein und mehr als 10 000 Zuschauer sorgten für eine grossartige Atmosphäre. «Wir nehmen die Euphorie mit nach Frankreich. Das war eine tolle Stimmung», freute sich Schult. 

Nicht mitnehmen wird die Mannschaft dagegen Eier von Schults landwirtschaftlichem Betrieb. «Ich würde unglaublich gerne welche mitbringen», sagte Schult, die das Team immer wieder mit Eiern versorgt. «Aber das ist logistisch nicht möglich, weil ich die Kühlkette nicht einhalten kann, wenn ich mit dem Zug komme. Das müssen wir schieben.»

Nach einer Regenerationseinheit am Freitag gibt es zwei Tage Freizeit für das Team. Da wird Schult auch «beim Physiotherapeuten aufschlagen», wie sie sagte. Am Montag geht es dann nach Frankreich, und am 8. Juni bestreitet das deutsche Team sein erstes Spiel gegen China in Rennes. Die Vorfreude ist gross, auch ein bisschen Ungeduld schwingt mit. «Es wird jetzt auch wirklich Zeit», sagte Voss-Tecklenburg.

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