Gross waren und sind die Hoffnungen des BVB auf den Meistertitel in diesem Jahr. Nach der 1:3-Pleite gegen Union Berlin kommen aber bereits erste Zweifel auf.
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Lucien Favre muss bereits kurz nach Saisonstart einen Rückschlag wegstecken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Borussia Dortmund verliert am dritten Spieltag überraschend mit 1:3 gegen Union Berlin.
  • Das Team von Lucien Favre lässt bei der Pleite viele Zweifel an seiner Stärke aufkommen.
  • Wie gut ist der BVB in dieser Saison wirklich?

Seit dem VfL Wolfsburg in der Saison 2008/09 hat es keine Mannschaft geschafft, die Vorherrschaft in der Bundesliga zu brechen. Zweimal wurde Borussia Dortmund Meister, achtmal die Bayern. Die Münchner sicherten sich gar die letzten sieben Titel in Serie. Diesen Bann will der BVB in dieser Saison endlich brechen.

Und Schwarz-Gelb hat im Sommer eingekauft. Mats Hummels, Nico Schulz, Thorgan Hazard und Julian Brand sind die grossen Neuzugänge im Signal-Iduna-Park. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen von Klub und Fans vor der Saison.

Vor dem Start der Bundesliga bereits der erste Erfolg. Dortmund bezwingt den grossen Rivalen im deutschen Supercup souverän mit 2:0. Bereits hier wird deutlich: Man ist mindestens auf Augenhöhe mit den Bayern, auch wenn der Triumph mehrheitlich Prestige-Charakter hat.

Das Debakel beim Aufsteiger

Am dritten Spieltag dann bereits der erste herbe Rückschlag: Der BVB unterliegt völlig überraschend Aufsteiger Union Berlin. Die Mannschaft von Urs Fischer spielt vor heimischem Publikum mit Leidenschaft und Siegeswillen. Genau das fehlt den ambitionierten Dortmundern.

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Die Spieler des BVB erleben eine bittere Niederlage beim Aufsteiger Union Berlin. - Keystone

74 Prozent Ballbesitz hat die Favre-Truppe nach Spielschluss, trotzdem lautet das Resultat 1:3 – woran liegt es? Eine Statistik, die besonders ins Auge sticht, ist jene der begangenen Fouls. Nur zweimal beging die Borussia einen solchen Regelverstoss. So wenige wie noch nie seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1992.

Neuzugang Julian Brand (23) fasst nach der Peinlich-Pleite zusammen: «Man hat gemerkt, dass die Berliner einen grösseren Willen hatten.» Genau das Problem, das der BVB öfters gegen vermeintlich kleine Gegner hat. Sportdirektor Michael Zorc findet dies zurecht «sehr bedenklich».

Ist Lucien Favre der richtige Mann für den BVB?

Auch der Schweizer Trainer Lucien Favre (61) machte bei der Niederlage in der Alten Försterei keine gute Figur ab. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Thomas Delaney liess er die selben elf Spieler bis zur 76. Minute auf dem Feld. Da stand es bereits 1:3 und sein Team hatte seit über einer halben Stunde nicht aufs gegnerische Tor geschossen.

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Die Spieler von Union Berlin freuen sich über den Sieg gegen den BVB. - Keystone

In der kurzen Trinkpause in Minute 70 verpasste der Dortmund-Coach die Möglichkeit, seine Schützlinge noch einmal zu motivieren. Dafür gelang es Fischer umso besser, seine Spieler für die Schlussphase zu pushen.

Und dann wartet bereits der nächste Prüfstein auf Akanji, Bürki und Co. Mit Bayer Leverkusen kommt die noch ungeschlagene «Werkself» nach Dortmund. Ein weiterer Punktverlust hätte bereits einen beachtlichen Rückstand des BVB auf die Ligaspitze zufolge. Und die Kritikerstimmen würden sicherlich nicht verstummen.

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