Auf den ersten Blick grosszügig. Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam und PSV Eindhoven wollen TV-Einnahmen spenden. Dahinter steckt allerdings ein Plan.
Jordy Clasie (links, Feyenoord Rotterdam) steigt hoch zum Kopfballduell mit Stef Nijland (De Graafschap).
Jordy Clasie (links, Feyenoord Rotterdam) steigt hoch zum Kopfballduell mit Stef Nijland (De Graafschap). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Clubs wollen einen Teil ihrer TV-Einnahmen aus der Champions League spenden.
  • Der Fonds würde pro Jahr rund 11,4 Millionen Franken enthalten.
  • Ajax, PSV und Feyenoord wollen der Liga aber auch Reformen aufdrücken.
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Die Schere im Fussball geht immer weiter auseinander. Die reichen Clubs werden immer reicher, weil sie sich besser vermarkten lassen und jedes Jahr mehr Geld in den europäischen Wettbewerben verdienen. Damit können sie sie wiederum die besten Spieler leisten. Für kleine Vereine ist das ein Teufelskreis.

Ein Topf aus 11.4 Millionen Franken

Gute Nachrichten nun für die kleineren Clubs der holländischen Eredivisie. Die Spitzenclubs Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven und Feyenoord Rotterdam wollen mindestens zehn Prozent ihres Umsatzes aus der Champions League und Europa League spenden. Dies berichtet das niederländische «AD».

Vertreter der drei dominanten holländischen Teams – seit 1964 gewann nur dreimal ein anderes Team die Meisterschaft – haben einen konkreten Vorschlag vorgelegt, das Fernsehgeld aus den europäischen Wettbewerben bis 2021 zu verteilen. Die «AD» schätzt, dass so ein zusätzlicher Topf von rund 10 Millionen Euro (11.4 Millionen Franken) generiert würde.

Klaas-Jan Hunterlaar (rechts, Ajax Amsterdam) köpft den Ball ins Tor von Vitesse Arnhem.
Klaas-Jan Hunterlaar (rechts, Ajax Amsterdam) köpft den Ball ins Tor von Vitesse Arnhem. - Keystone

Im Gegenzug wollen Ajax, PSV und Eindhoven Reformen

So ganz ohne Hintergedanken ist die Sache allerdings nicht: Ajax, PSV und Eindhoven wollen, dass im Gegenzug der Kunstrasen in der Liga abgeschafft werde. Ausserdem soll die überdimensionierte Eredivisie neu aufgebaut werden. Damit die Topteams mehr gegeneinander spielen können, sollen Play-Offs eingeführt werden. Ausserdem soll die Anzahl Clubs von 18 auf 16 reduziert werden.

Ist das Geldgeschenk der Topclubs nur ein Feigenblatt, damit die kleinen Clubs die Modusänderungen und die Abschaffung des Kunstrasens eher schlucken? Der Plan der Topclubs kommt auf jeden Fall schon diesen November zur Abstimmung. Die neu organisierte Eredivisie würde dann im Jahr 2021 eingeführt werden.

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