1899 Hoffenheim: Ishak Belfodil erhebt schwere Vorwürfe
Ishak Belfodil wirft der TSG 1899 Hoffenheim vor, seine Karriere aufs Spiel gesetzt zu haben. Er sei trotz Kreuzbandriss zum Spielen gezwungen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Ishak Belfodil wirft Hoffenheim vor, ihn trotz Kreuzbandriss eingesetzt zu haben.
- Der 27-jährige Algerier setzte sich nach einer Operation im Oktober nach Paris ab.
- Das Kapitel bei der TSG 1899 Hoffenheim sieht er als beendet an.
Es sind schwere Anschuldigungen, die Ishak Belfodil gegenüber der TSG 1899 Hoffenheim erhebt. «Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt. Ich kann von Glück reden, dass nicht mehr kaputt ging», berichtet der 27-Jährige gegenüber «Bild».
Es geht um die schwere Knieverletzung, die Belfodil am letzten Spieltag der Vorsaison erlitt. Der Algerier hatte sich im Spiel gegen Mainz einen Kreuzband- und Meniskusriss zugezogen. Aber nach einer MRT-Untersuchung hätten ihm die TSG-Ärzte gesagt, er sei glimpflich davongekommen, erspare sich eine Operation.
Operation auf eigene Faust
Den Sommer über habe er «gearbeitet, ohne einen Tag Urlaub zu nehmen. Da ich laut der Ärzte fit war, war es für mich selbstverständlich, zu spielen und der Mannschaft zu helfen.»
Bis zum fünften Spieltag der Bundesliga ist Belfodil im Einsatz, gegen Wolfsburg lässt er sich auswechseln. «Ich habe mich für meine Leistung geschämt, konnte der Mannschaft in keiner Weise helfen. Ich bat darum, mich auswechseln zu lassen, und wusste, dass es nicht mehr so weitergehen kann.»

Im Oktober lässt er sich in Eigenverantwortung operieren, bei seiner Rückkehr nach Hoffenheim wird er ignoriert. «Weder Trainer noch irgendjemand von der Vereinsführung hielten es für nötig, mich zu begrüssen oder nach mir zu fragen.» Deshalb habe er sich nach Paris zu seinen Vertrauensärzten abgesetzt.
Keine Zukunft bei 1899 Hoffenheim
Das Kapitel bei der TSG 1899 Hoffenheim ist für den 27-Jährigen trotz Vertrages bis 2022 beendet. «Ich habe kein Vertrauen mehr. Es besteht für mich keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.»
Die TSG 1899 Hoffenheim dementiert die schweren Anschuldigungen des Algeriers. Man habe sich bei der medizinischen Behandlung an die höchsten medizinischen Standards gehalten. Die Behandlung sei «einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet» worden. Zu den Abschiedsplänen des 27-Jährigen äusserte man sich nicht.