Die U20-Fussball-WM soll trotz dem jüngsten Massenpanik-Ereignis in Indonesien stattfinden. Sie wird vom 20. Mai bis zum 11. Juni 2023 abgehalten.
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Gianni Infantino sagte, dass in Indonesien für die U20-WM moderne Stadien und reibungslose Betriebsabläufe gebraucht werden. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Oktober entstand bei einem Fussball-Erstligaspiel in Indonesien eine Massenpanik.
  • Trotzdem soll die U20-WM im kommenden Jahr dort stattfinden.

Trotz der Massenpanik in einem Stadion mit mehr als 130 Toten soll Indonesien wie geplant die U20-Fussball-Weltmeisterschaft ausrichten. Dafür brauche man zehn hochmoderne Stadien sowie reibungslose und nahtlose Betriebsabläufe. Dies sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino am Dienstag nach einem Treffen mit dem indonesischen Regierungschef Joko Widodo in Jakarta.

Die U20-Weltmeisterschaft soll vom 20. Mai bis zum 11. Juni 2023 stattfinden. Das Turnier sollte eigentlich 2021 ausgetragen werden, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Massenpanik bei einem Erstligaspiel in Indonesien

Im Kanjuruhan-Stadion war es Anfang Oktober nach dem Erstligaspiel zwischen Arema FC und Persebaya FC zu einer Massenpanik gekommen. Sie entstand als Fans auf das Feld stürmten und die Polizei gewaltsam und unter massivem Tränengaseinsatz gegen sie vorging. Mehr als 130 Menschen – darunter 37 Kinder – starben, als Tausende versuchten, die Notausgänge zu erreichen. Hunderte Zuschauer wurden zudem verletzt.

Infantino kündigte an, der Fussball-Weltverband wolle ein Büro in dem südostasiatischen Land einrichten. Dies solle die Bemühungen um Änderungen im indonesischen Fussball nach dem Vorfall beaufsichtigen. Die Reformen würden sich auf den Betrieb der Stadien, das Verhalten der Fans und die Infrastruktur konzentrieren, sagte er weiter.

Eine unabhängige Untersuchungskommission war zu dem Schluss gekommen, dass das von der Polizei eingesetzte Tränengas für die Massenpanik verantwortlich war. In ihrem am Freitag vorgestellten Bericht forderte sie strafrechtliche Ermittlungen zum Vorgehen der Sicherheitskräfte. Nach Angaben der Polizei wurden bislang sechs Menschen wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt.

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