Special Olympics sorgen für Frust: Boykott-Gedanken nach 25:0
Im Halbfinale der Special Olympics besiegten die deutschen Fussballer die Schweiz mit 25:0. Das Finale gegen Uganda endete 9:0. Doch die Freude ist getrübt.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit hohen Siegen erlangte die deutsche Fussballelf die Goldmedaille der Special Olympics.
- Der deutsche Trainer kritisiert die Klassifizierung seiner weit überlegenen Mannschaft.
- Er fordert Änderungen vom Verband, sonst werde sein Team nicht mehr antreten.
Die deutsche Fussball-Herrenmannschaft der Kategorie M2 sicherte sich am Samstag mit einem 9:0 die Goldmedaille bei den Special Olympics. Trotz grosser Freude bleibt ein schaler Beigeschmack. Die Kategorisierung des Teams durch die Turnierleitung sorgt unter anderem bei Trainer Michael Kürten für Unverständnis.
Wie unter anderem das Fussball-Magazin «Kicker» berichtet, moniert der Coach, dass die Klassifizierungsspiele nicht angemessen gesichtet worden seien. Trotz des Versuchs der Gesprächsaufnahme sei der amerikanische Weltverband bei seiner Einschätzung geblieben. Entsprechend sei das deutsche Team gegen teils weit unterlegene Gegner angetreten.
Mitleid mit Schweizer Team bei Special Olympics
So hatte insbesondere das Halbfinalspiel der Deutschen gegen die Schweizer Elf für Aufsehen und Unmut gesorgt. Das eidgenössische Team verliess den Platz nach einer 25:0 Niederlage. Der deutsche Abwehrchef Vincent Grüneberg räumte hierzu ein: «Die Schweiz tut mir natürlich leid.»
Fairplay stehe für ihn im Vordergrund, so Coach Kürten. Für die Zukunft müssten sich die Verantwortlichen bewegen: «Wenn sich das nicht ändert, wenn das Turnier nur dafür da ist, irgendetwas darzustellen, und nicht für den Sport an sich, dann werden wir bei Special Olympics nicht mehr antreten. Das müssen sie jetzt erst einmal klären.»