Sepp Blatter: Ex-Präsi sorgte bei der Fifa für Millionenschaden

Der Vorwurf unlauterer Geschäftsmethoden gegen den früheren Fifa-Präsidenten Sepp Blatter sei durchaus begründet gewesen. Dies geht aus einem Bericht der Schweizer Polizei hervor, der der französischen Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die Bundesanwaltschaft hatte vor knapp drei Wochen eine von zwei Ermittlungen gegen den 84-Jährigen dennoch eingestellt. Es ging dabei um Ungereimtheiten beim Verkauf von TV-Rechten an die karibische Fussball-Union CFU.

Die Rechte an den Übertragungen der Weltmeisterschaften 2010 und 2014 für 600'000 Euro an den karibischen Verband verkauft worden. Ein Preis, der deutlich unter dem Marktwert lag. Die CFU wurde damals von Jack Warner (Trinidad und Tobago) geführt, der in verschiedenen Korruptionsaffären schwer belastet wird. Er wurde schliesslich lebenslang gesperrt.   

«Herr Blatter handelte mehr für die Interessen von Herrn Warner als für die der Fifa», heisst es in den Ermittlungsberichten. «Sepp Blatter machte keine Beschwerde der Fifa gegen die CFU geltend, als sie von der illegalen Unterlizenzvereinbarung erfuhr. Damit stimmte er zu, dass Herr Warner sich daher auf Kosten der Fifa illegal bereicherte», fügten die Ermittler hinzu. 

Infolge der Untätigkeit von Blatter gegen die CFU habe die Fifa einen finanziellen Schaden von rund 3,78 Millionen Dollar erlitten. Blatter wollte auf AFP-Anfrage die Vorwürfe am Mittwoch nicht kommentieren.

Gegen Sepp Blatter läuft eine weitere Untersuchung, in der es um eine Zahlung an den damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini geht. Sobald dieser Fall ebenfalls geschlossen sei, «werde ich von der Fifa meine Rehabilitierung fordern», hatte Blatter kürzlich AFP mitgeteilt. 

Der frühere Fifa-Chef verbüsst seit Ende 2015 eine Sechsjahressperre für alle Ämter: «Meine Suspendierung durch die Ethikkommission der Fifa fusste schliesslich auf den Anschuldigungen der Schweizer Justiz.»