Nach dem WM-Quali-Spiel zwischen Peru und Venezuela schlägt die Polizei auf die Gäste-Spieler ein. Zudem darf der Flieger erst mit Verzögerung abheben.
Peru
In einer umkämpften Partie spielten Venezuela und Peru unentschieden. Was davor und danach passierte, sorgt für Schlagzeilen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Sieg gegen Peru werden die venezolanischen Spieler von der Polizei geschlagen.
  • Auch ihr Flieger ist nicht betankt, Venezuela sieht Perus Regierung dahinter.
  • Der Aussenminister wirft Lima deshalb «Entführung aus Rache» vor.

1:1 endete die WM-Quali-Partie zwischen Peru und Venezuela in der Nacht auf Mittwoch in Lima. Venezuela liegt damit auf dem vierten Rang und der ersten WM-Teilnahme in der Verbandsgeschichte sehr nahe. Die Freude wurde aber durch Vorfälle rund um die Partie getrübt, wie verschiedene Medien berichten.

Vorwürfe gegen die Verantwortlichen und die Polizei gibt es bereits von vor dem Anpfiff. So sollen die Fans der Gäste beim Stadioneingang rigoros kontrolliert worden sein – unter anderem bezüglich ihres Migrationsstatus. Das Ziel sei es gewesen, illegale Migranten aus Venezuela ausfindig zu machen, so der Vorwurf. Anschliessend sollen auch Trikots und Fahnen abgenommen worden sein.

Venezuela
Venezuela feiert das Remis mit den Fans, dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. - keystone

Während des Spiels verlief dann alles ruhig, danach gerieten aber die Spieler in den Fokus. Die Venezolaner wollten den Punktgewinn mit ihren Fans feiern und ihnen Trikots schenken. Die Sicherheitskräfte hielten die Akteure aber davon ab, sich den Fans zu nähern.

Dadurch kam es zu einer Diskussion, die gewalttätig wurde. So ist auf Videos zu sehen, wie ein Spieler einem Polizisten auf den Arm schlägt. Ein Beamter schlägt anschliessend mit dem Schlagstock zu. Verteidiger Nahuel Ferraresi berichtet, er habe zwei Schläge abbekommen.

Doch damit war es noch nicht vorbei, am Flughafen ging es weiter: Die venezolanischen Natispieler mussten dort lange warten, ihr Flugzeug war nicht aufgetankt. Mit stundenlanger Verspätung konnten sie dann aber doch noch abfliegen.

Verband: «Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit»

Yvan Gil, der venezolanische Aussenminister, wirft Perus Regierung vor, sich geweigert zu haben, den Flieger zu tanken. «Dies ist eine Entführung als Rache an unserer Mannschaft», schreibt er auf X, vormals Twitter.

Der Fussballverband des Landes kritisiert die «verbalen und physischen Attacken». Er spricht davon, dass das Team und die Fans Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit erfahren hätten.

Peru hat derweil Schritte eingeleitet, um die Vorfälle zu untersuchen. Den Vorwurf, die Betankung verhindert zu haben, weist das Land zurück. Die Airline selbst gibt «Luftsicherheitskontrollen» die Schuld für die Verspätung.

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