Merle Frohms ist die Nummer 1 im Tor der deutschen Fussballfrauen. Ihr neuer Club ist das spannendste Projekt der Bundesliga. Die Ex-Freiburgerin soll die Eintracht mit nach oben führen.
Merle Frohms wechselte nach Frankfurt. Foto: Patrick Seeger/dpa
Merle Frohms wechselte nach Frankfurt. Foto: Patrick Seeger/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die DFB-Zentrale liegt ums Eck, mit Kevin Trapp gibt's einen Männer-Nationalkeeper im selben Club und bei der Eintracht sollen die neuen Fussballerinnen gleich richtig durchstarten.

Beste Voraussetzungen für Merle Frohms, ihre Karriere weiter voranzutreiben.

Die 25 Jahre alte Nummer 1 im deutschen Tor ist der prominenteste Neuzugang der ambitionierten Frankfurterinnen. «Ich sehe bei der Eintracht sehr grosses Potenzial. Wir wollen in der Bundesliga eine gute Rolle spielen und auch gegen grössere Vereine unser Können zeigen», sagte Frohms der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonauftakt am Sonntag (14.00 Uhr) gegen Werder Bremen. Die Grossen, das sind Champions-League-Finalist VfL Wolfsburg und der FC Bayern München, die regelmässig in der Königsklasse spielen.

Ein Anreiz auch für Frohms, zumal am Saisonende erstmals auch der Tabellendritte das Ticket für den internationalen Wettbewerb löst. «Die Entwicklung unseres jungen Teams steht im Vordergrund. Wir werden die Saison nutzen, um zu sehen, wohin die Reise gehen kann», sagte die vom SC Freiburg in die Mainmetropole gekommene Torfrau.

Zuvor war die inzwischen zehnmalige Nationalspielerin in Wolfsburg die Nummer 2 hinter Almuth Schult. Die langjährige Stammkeeperin im DFB-Team pausiert derzeit nach der Geburt ihrer Zwillinge. «Ich habe unglaublich gern mit ihr gearbeitet. Ich habe damals gemeinsam mit ihr fürs Mathe-Abi gelernt, dadurch ist eine Freundschaft entstanden», sagte Schult über Frohms.

Nachdem sich die Spielerinnen des Rekordmeisters 1. FFC Frankfurt der Eintracht angeschlossen haben, soll das Projekt weitere prominente Clubs animieren, intensiv den Frauenfussball zu fördern. Frohms ist es wichtig, «mich persönlich wie auch sportlich zusammen mit dem Team weiterzuentwickeln.» Ihre klare Ansage: «Ich möchte hier bei der Eintracht eine Führungsspielerin werden und noch lautstärker und selbstbewusster auf dem Platz auftreten, um dem Team von meiner Position heraus helfen zu können. Das ist mein Anspruch.»

Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist «gespannt» auf Frohms' weitere Entwicklung bei ihrem dritten Erstliga-Club. «Merle hat in den vergangenen Monaten gute Leistungen gezeigt. Sie zählt zu den jungen, entwicklungsfähigen Torfrauen und wir sehen sie insgesamt auf einem guten Weg. Sie hat stets den eigenen Anspruch, immer besser zu werden. Dieser Ehrgeiz zeichnet sie aus», sagte sie.

Die in Celle geborene BWL-Studentin tauscht sich wie andere Nationalspielerinnen in der Corona-Zeit regelmässig mit Voss-Tecklenburg aus. «Natürlich meist in Videokonferenzen oder per Telefon. Es gab auch ein virtuelles Livecooking-Event», erzählte sie.

Kontakt zur Eintracht-Männermannschaft und damit zu Trapp gab es bisher nicht gross. «Ein genereller Austausch ist aber geplant, es gab mit zwei Mitspielerinnen ein Fotoshooting mit zwei Männer-Profis», berichtete Frohms und betonte: «Insgesamt ist der Gesamtverein Eintracht top aufgestellt. Die Frauenteams profitieren von der professionellen Struktur und dem grossen Miteinander im Verein, das es auf allen Ebenen gibt. Das ist nicht überall so oder selbstverständlich.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesligaBayern MünchenVfL WolfsburgWerder BremenChampions LeagueSC FreiburgDFBZwillingeMartina Voss-TecklenburgTelefon