Wird Manchester City wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay gesperrt? Die Engländer warten auf das CAS-Urteil.
Manchester City
Manchester City weiss noch nicht, ob nächstes Jahr international gespielt werden darf. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Manchester City wartet gespannt auf das Urteil des Sportgerichtshofs.
  • Am Montag dürfte feststehen, ob der Klub aus der Champions League ausgeschlossen wird.

Manchester City erwartet die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs Cas. Dem entthronten englischen Meister droht die Bestätigung der Europapokal-Sperre. Der Trainer ist aber guter Dinge.

Pep Guardiola gibt sich zumindest alle Mühe, vor dem wegweisenden Urteil Optimismus zu verbreiten. «Ich bin für Montag so zuversichtlich. Weil ich die Argumente des Clubs kenne, höre und sehe», sagte Guardiola.

Am Samstag durfte sich Guardiola nach dem 5:0-Sieg bei Brighton zwar über die sportliche Qualifikation für die Champions League freuen. Sollte der zweijährige Ausschluss der Citizens aus dem Europapokal am Montag aber bestätigen, käme das nicht nur für den Spanier einer Zäsur gleich.

Erste Sanktion gegen grossen Club?

Zum ersten Mal würde eine Sanktion der Europäischen Fussball-Union UEFA wegen Verstössen gegen die Finanzregeln einen wirklich grossen Club wirklich hart treffen - und vor dem höchsten Sportgericht bestehen. City wurde von der UEFA für schuldig befunden, sich «schwerwiegende Verstösse» gegen das Financial Fair Play geleistet zu haben.

Neben der Europapokal-Sperre wurde eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro verhängt. Der Club, Arbeitgeber von Nationalspieler Ilkay Gündogan, weist die Anschuldigungen vehement zurück und zog deshalb vor den Cas.

Manchester City seit 2011 in Champions League

Die Königsklasse würde erstmals seit fast einem Jahrzehnt ohne die Citizens stattfinden. Der entthronte englische Meister ist seit 2011 Dauergast, weiter als bis ins Halbfinale 2016 ging es aber nie. Auch nicht mit Guardiola, der vor vier Jahren angetreten war, um den Eigentümern aus Abu Dhabi endlich den Henkelpott zu bescheren.

Der mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattete Spanier hatte zwar bereits angekündigt, auch im Falle der Aufrechterhaltung der Sperre bleiben zu wollen - zwei Spielzeiten in der Champions League ohne Guardiola scheinen aber schwer vorstellbar.

Durch die Ausrichtung des Corona-Final-Turniers dieser Saison erst im August könnte derweil der kuriose Fall eintreten, dass Manchester City in Lissabon den Titel holt - diesen dann in der kommenden Saison aber nicht verteidigen darf.

Für die UEFA ist die Sperre davon unabhängig alternativlos. Auslöser der Ermittlungen waren clubinterne E-Mails und Dokumente, die von der Plattform Football Leaks öffentlich gemacht wurden.

Zwischen 2012 und 2016 soll Man City den UEFA-Finanzinspektoren zufolge Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet haben. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Club-Besitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein.

Darunter sind demnach auch Zahlungen von Etihad Airways, Citys Hauptsponsor. Etihad ist die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

«Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die Sperre bestehen bleibt. Und ich meine, zwei Jahre sind auch gerechtfertigt und die angemessene Strafe», sagte der frühere UEFA-Chefermittler Brian Quinn schon vor der Verhandlung der ARD-Radio-Recherche Sport. Die dreitägige Cas-Anhörung fand Anfang Juni per Videoschalten statt.

Erhebliche Verluste drohen

Der Ausschluss aus der Königsklasse würde Man City laut des Portals «insideworldfootball.com» wegen fehlender Einnahmen gut 180 Millionen Euro kosten. Zusätzlich zur Corona-Krise würde das die Handlungsfähigkeit des englischen Vorjahresmeisters auf dem Transfermarkt deutlich einschränken.

Mehrere Topstars könnten den Verein verlassen. In der noch laufenden Saison musste das Guardiola-Team Jürgen Klopps FC Liverpool den Vortritt lassen.

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