In São Paulo traten Menschen vor das spanische Konsulat, um gegen den mutmasslichen Rassismus in der LaLiga zu protestieren.
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Die LaLiga ist laut ihnen rassistisch: Zur Solidarisierung mit Vinicius Junior stellten sich Demonstrierende vor das spanische Konsulat in São Paulo. - Allison Sales/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der brasilianische Fussballer Vinicius Junior wurde abermals rassistisch beleidigt.
  • Daraufhin traten seine Landsleute in Brasilien auf die Strasse und demonstrierten.
  • Beteiligte werfen der LaLiga vor, rassistisch zu sein.

Real Madrids brasilianischer Fussball-Stürmer Vinicius Junior war in den vergangenen Monaten immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Deswegen demonstrierten Dutzende Menschen vor dem spanische Konsulat in São Paulo.

In Spanien waren am Dienstag insgesamt sieben Personen festgenommen worden, denen ein Hassverbrechen zur Last gelegt wird.

«LaLiga racista»

Teilnehmer der Demonstration in der brasilianischen Millionenmetropole riefen «LaLiga racista». Sie forderten Aktionen der spanischen Regierung, wie die Zeitung «Folha de S. Paulo» am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete.

Auf Schildern war «Vinicius Jr. wir sind mit Dir» und «Das ist nicht Fussball, das ist Rassismus» zu lesen.

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Protestierende in São Paulo. - keystone

In Spanien waren am Dienstag insgesamt sieben Personen festgenommen worden, denen ein Hassverbrechen zur Last gelegt wird. Vinicius war am Sonntag im Match beim FC Valencia (0:1) von Zuschauern des Heimteams rassistisch beleidigt worden.

Der 22 Jahre alte brasilianische Nationalspieler warf der spanischen Profi-Liga auf Twitter vor, Rassismus als «normal» zu betrachten.

Politiker verurteilten Rassismus

Liga-Chef Javier Tebas wies diesen Vorwurf zurück und betonte, diese Saison habe man neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt. Bei acht davon sei Vinicius das Opfer der Anfeindungen gewesen.

Der Vorfall wurde schnell zum Politikum. Die Anfeindungen gegen Vinicius wurden unter anderem vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva scharf kritisert. Auch der spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez meldete sich zu Wort und sprach sich gegen Rassismus aus.

Vorwurf von Vinicius zurückgewiesen

Führende konservative Politiker in Spanien verurteilten ebenfalls jede Art von Rassismus, doch sie wiesen den Vorwurf von Vinicius zurück: Spanien gelte inzwischen unter anderem in Brasilien als «Land der Rassisten».

In Brasilien forderten einige Medienkommentatoren und Politiker, der brasilianische Verband CBF solle bestimmte Pläne ad acta legen: Im Juni soll ein Testspiel gegen ein noch nicht feststehendes afrikanisches Auswahlteam in Spanien veranstaltet werden. Das sei momentan nicht durchführbar.

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