Der künftige Bayern-Chef Oliver Kahn bewertet es nicht als Handicap, dass der neue Chefcoach Julian Nagelsmann ohne einen Titelgewinn beim deutschen Fussball-Rekordmeister antritt.
Soll bei Bayern junge Spieler in ihrer Entwicklung voranbringen: Julian Nagelsmann. Foto: Jan Woitas/dpa-Pool/dpa
Soll bei Bayern junge Spieler in ihrer Entwicklung voranbringen: Julian Nagelsmann. Foto: Jan Woitas/dpa-Pool/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hoeness: «Mache mir keine Sorgen»

«Ich finde es gar nicht schlecht, dass wir einen Trainer verpflichten, der nicht so hochdekoriert ist, sondern hochehrgeizig», sagte Kahn (51) in einem Sport1-Interview, das der designierte Vorstandsvorsitzende gemeinsam mit dem Münchner Ehrenpräsidenten Uli Hoeness gab.

Hoeness: «Mache mir keine Sorgen»

«Als Hansi Flick bei uns vor anderthalb Jahren übernommen hat, hatte er zu diesem Zeitpunkt auch nichts gewonnen. Er hat bewiesen, dass man in kürzester Zeit sieben Titel holen kann. Da mache ich mir keine Sorgen», sekundierte Hoeness (69) mit Blick auf Flick (56), der seinen Vertrag in München zum Saisonende vorzeitig aufgelöst hat und Nachfolger von Joachim Löw als Bundestrainer wird.

Der 33-jährige Nagelsmann hatte zum Abschluss seiner Zeit bei RB Leipzig mit den Sachsen das Pokalfinale gegen Borussia Dortmund verloren. Die Münchner verpflichteten ihn für eine zweistellige Millionen-Ablöse und gaben ihm einen Vertrag bis 2026.

«Wir holen ihn, weil wir von seiner Qualität überzeugt sind und er sich sehr stark mit dem Verein identifiziert, das war ein wichtiger Aspekt», erläuterte Kahn: «Es war schon immer ein Traum von ihm, einmal Trainer bei Bayern München zu sein.»

Nagelsmann soll junge Spieler entwickeln

Nagelsmann soll in München gerade auch junge Spieler entwickeln. Denn wegen der finanziellen Einbussen in Corona-Zeiten sind teure Transfers kaum mehr möglich. «Die nächsten zwei Jahre im Fussballgeschäft werden katastrophal. Das sage ich Ihnen jetzt schon», sagte Hoeness. Die wirtschaftlichen Defizite bei den Vereinen seien «enorm».

Konsequenz beim Bundesliga-Krösus. «Es wird keine grossen Transfers geben. Können Sie vergessen», sagte Hoeness: «Das wurde so zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsrat auf der letzten Sitzung besprochen.» Bayerns Topeinkauf dieses Sommers dürfte damit Leipzigs Innenverteidiger Dayot Upamecano für 42,5 Millionen Euro bleiben.

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